Corona Chronik

Seit 2020 begleitet das Corona Virus unseren Alltag. Was ist seit dem nicht alles (an Grundschulen) passiert? Lockdown, Schulschließungen, Distanzunterricht, Tauschfenster. Die folgenden Texte (siehe unten), Ideen und Hinweise (siehe rechte Spalte) sind im Laufe der Pandemie entstanden. Die dokumentieren also die „Zwischenstände“ dieser Zeit, sind aber auch aktuell noch lesenswert.

Well-Being von Kindern

Die Corona-Pandemie begleitet uns weiter. Die Freude ist groß, dass nun alle Schüler:innen in die Klassen zurückkehren dürfen. Aber bis wann? Werden mutierte Viruszellen den Präsenzunterricht bald wieder einschränken? Müssen Schüler:innen, Lehrkräfte und Eltern dann wieder mit Einschränkungen und neuen Formen der Kommunikation und des Unterrichts arbeiten und leben?
Die Erwachsenen beschäftigt neben den eigenen Sorgen und Nöten auch das Wohlbefinden der Schüler:innen: Wie geht es den Kindern nach Monaten der Einschränkungen? Können sie diese überhaupt verarbeiten? Woran werden sie sich aus dieser Zeit erinnern? Konnten wir den Jüngsten unserer Gesellschaft das geben, was sie brauchten?
Prof. Dr. Sascha Neumann von der Universität Tübingen hat bereits während des ersten Lockdowns mit Forschungen zum „Well-Being“ von Kindern während der Corona-Krise begonnen 

Was Kinder brauchen...

Bei den weltweiten Befragungen der Studie „COVID KIDS - Understanding the influence of COVID-19 on children’s and adolescents’ school experience and subjective well-being“ wurde deutlich, dass Schüler:innen ihre Freunde sehr vermissen, der Pandemie jedoch auch Positives abgewinnen können, wie zum Beispiel mehr Zeit mit den Eltern und Geschwistern zu haben. Knapp die Hälfte der befragten 6- bis 16-Jährigen gab an, dass es ihnen mit Schulschließungen gut oder sehr gut geht (Stand: erster Lockdown), dennoch haben sowohl die Zufriedenheit mit der verbrachten Zeit sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit aller Befragten abgenommen. 45% der Kinder und Jugendlichen erklärten mit ihrem Leben seit der Corona-Krise sehr unzufrieden oder unzufrieden zu sein; auch ihr Zutrauen in die eigene Fähigkeit, mit der Situation umgehen zu können, nimmt mit der Zeit stark ab. Freunde nicht mehr zu sehen,wird als der größte Einschnitt von den Befragten wahrgenommen, deutlich vor dem fehlenden Kontakt zu den Großeltern oder der fehlenden Möglichkeit eines Urlaubs. Kinder und Jugendliche machen sich in dieser Zeit viele Sorgen, zum Beispiel um ihre Freunde. 70 – 90 % der Befragten befürchten zudem die Erkrankung nahestehender Menschen. Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen verspüren darüber hinaus Langeweile und Einsamkeit, wodurch unter anderem die Mediennutzung in dieser Altersgruppe deutlich zugenommen hat. Zudem äußern die Befragten Unsicherheit in Bezug auf ihre Zukunft. Hier sind vor allem Kinder und Jugendliche betroffen, die vor Übergängen wie den Besuch einer neuen Klasse, Schule oder einer anderen Institution stehen. Weiter ist bei den Kindern und Jugendlichen eine deutliche Angst vor der Dauer der Krise zu erkennen. Der Anteil von Befragten mit Sorgen, die sich direkt auf die Bewältigung der aktuellen schulischen Anforderungen beziehen, liegt allerdings bei eher geringen 30 bis 50 %.
Doch was bedeuten diese Forschungsergebnisse für den schulischen Bereich? Was können Lehrkräfte zum Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen beitragen?
Prof. Dr. Susanne Andresen (Vizepräsidentin des dt. Kinderschutzbundes) und Dr. med. Gabriele Frei (Fachärztin und Sprecherin der Landesgruppe des Berufsverbandes für Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik) formulierten es beim Feierabend-Talk der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen im Januar 2021 in etwa so: Für Schüler:innen ist es wichtig, Nähe, Bewegung und Spaß zu erleben beziehungsweise zu haben. Sie brauchen feste Ansprechpartner:innen in den Schulen, einen guten Austausch drüber, wie es ihnen gerade geht, und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Kinder und Jugendliche sollten gefragt werden, was sie brauchen und wollen – auch schulisch. Die Annahme und das Verständnis sind in dieser Zeit für die psychische Gesundheit sehr viel wichtiger als das Erreichen einzelner Klassenziele.

Dies alles gilt es bei der Unterrichtsplanung und -gestaltung zu beachten – und zwar gerade im Religionsunterricht. Er bietet den Raum dafür, dass das zur Sprache kommen kann, was den Schüler:innen gerade auf der Seele liegt. Die Materialien für den Religionsunterricht in der Grundschule, die hier auf den folgenden Seiten vorgestellt werden, leisten dazu einen Beitrag. Es sind Ideen und Bausteine, die im Laufe der Pandemie gewachsen sind und die dazu anregen, die aktuelle Situation aufzugreifen. Alle Materialien müssen an die jeweilige Situation und an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden. Die Seite wird nach und nach erweitert. Schauen Sie ab und zu mal rein.

 

"Der Staat muss alles Nötige tun, damit die Corona-Krise nicht auch noch zu einer Krise für Kinder wird", fordert Susanna Krüger, Vorstandsvorsitzende von Save the Children Deutschland. Denn –wie auch die Erwachsenen- leiden auch Grundschüler:innen unter den Ausgangsbeschränkungen: Sie dürfen ihre Freunde nicht sehen, sich nicht auf dem Spielplatz austoben, besuchen die Großeltern nicht und vermissen ihre beliebten Lehrer:innen. Zudem merken sie, dass die Eltern sich sorgen: Wie geht es mit der Arbeit weiter? Wo bekommen wir Schutzmasken her? Wann öffnet der heimische Betrieb wieder? Einige spüren plötzlich vielleicht auch körperlich die Anhängigkeit von den Familienstrukturen, wenn das schulische Mittagessen entfällt oder häusliche Gewalt erlebt werden muss.
Darum kann es für alle Schüler:innen hilfreich sein, neben den Aufgaben für das Homeschooling, von der Lehrkraft etwas zu hören. Tröstende Worte oder ein Anruf, in dem auch die Kinder einmal Dampf ablassen können, denn unvermeidlich kommt es auch in den „besten“ Familien in dieser Zeit zu Konflikten. Eine sinnvolle Tagesstruktur und Rückzugsräume können diese zwar minimieren, auflösen lässt sich die Problematik jedoch nicht.
Und dann beginnt die Schule wieder. Einige Schüler:innen wünschen sich nun sicher nichts sehnlicher, als endlich „Normalität“, andere sind mit ihren Gedanken vielleicht ganz wo anders. Was nun für den einen gut sein kann, langweilt den anderen. Daher gilt es, neue Wege zu suchen, flexibel zu unterrichten, klassische Strukturen aufzubrechen und Lernformen zu wählen, die eine Individualisierung ermöglichen.
Einige Ideen und Bausteine, die anregen sollen, die aktuelle Situation aufzugreifen, finden Sie auf den folgenden Seiten. Natürlich müssen alle Materialien an die jeweiligen Situationen und an die Bedürfnisse der Klasse angepasst werden. Die Seite wird nach und nach erweitert. Schauen Sie ab und zu mal rein.

Kinderfunkkolleg

Was glaubst denn Du? - Religionsunterricht im Homeschooling

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Die Maus klärt auf

In den letzten Tagen häufen sich die Nachrichten um Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Auch einige Kinder berichten im (neuen) Schulalltag davon, dass das Virus von „bösen Mächten gemacht sei, um die Menschen umzubringen“. Neben den elterlichen Sorgen drücken sie mit solchen Aussagen auch ihre eigene Unsicherheit aus. Darum kann es nun zu Schulbeginn hilfreich sein, mit den Schüler*innen herauszuarbeiten, was es mit Covid-19 eigentlich auf sich hat.

Die Sendung mit der Maus bietet dazu zahlreiche sehr kindgerechte Kurzfilme an, die u.a. den Fragen nachgehen, woher das Virus kommt, warum ein Mund-Nase-Schutz hilfreich ist und ob Corona über den Wind verbreitet werden kann.

Diese Filme können dazu beitragen auch jüngere Schüler*innen aufzuklären, mit ihnen die Hygienebestimmungen einzuüben und ihnen Sicherheit (auch gegenüber verschwörerischen Theorien) zu geben.

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Die Zeit danach bedenken

Ideen zur Gestaltung der Zeit nach Wiederaufnahme des Schulbetriebs.

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Impulse für eine Unterrichtsstunde nach Corona

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