Du sollst ein Segen sein

Nachricht 03. Februar 2021

Segen ist ein Kerngeschäft der Kirche. Wer, wenn nicht wir, kann denn überzeugend segnen? Bedeutungsverlust droht uns jedenfalls an dieser Stelle nicht. Segnen – das können wir; das erwarten die Menschen von uns. Auch Distanzierte lassen sich gern segnen. 
 
In der Konfi-Arbeit endet jede Begegnung mit einem Segen. Und schließlich endet die Konfi-Zeit mit einem großen Segensfest, bei dem die Konfis persönlich aber auch gemeinsam mit ihren Familien und mit der ganzen Gemeinde gesegnet werden. 
 
Ich denke die ganze Konfi-Arbeit vom Segen her. In der Bedeutung der alten Sprachen der Kirche: Gut-sagen. Wer gesegnet ist, ist gebenedeit. Darin klingt an, dass Gott einen Menschen gutheißt, so wie er ist. Mehr noch, er lobt den Menschen, sagt ihn gut. 
 
Ich versuche, meine Konfis das spüren zu lassen. Indem ich sie immer wieder lobe. Indem ich gutheiße, was sie tun. Oder indem ich sie darauf hinweise, dass es mir gerade schwerfällt, in das Lob Gottes einzustimmen, wenn ich nicht gutheißen kann, was sie tun. 
Konfis üben sich in der Konfi-Zeit auch selber im Segnen. Und sie erleben, dass Segen nicht von mir kommt, wenn sie auch von anderen den Segen zugesprochen bekommen. Von anderen Hauptamtlichen, anderen Konfis, Teamer:innen oder Kirchenvorständen. In der Pandemie haben sich auch Formen etabliert, in denen bei der Konfirmation zwar die Pastorin den Segen spricht, aber die Eltern den Konfis die Hände auflegen. So entsteht ein besonderer Moment, in denen Eltern nicht nur das Lob Gottes weitergeben, sondern auch selbst deutlich machen, dass sie ihre Kinder gutheißen. 
 
Auf die Konfirmation und damit auf das große Segensfest müssen Konfis in der Pandemie oft warten, weil sich Termine verschieben. 
 
Das heißt aber nicht, dass sie auf die Erfahrung von Segen warten müssen. Auch ein Video-Chat wird mit einem Segen beendet. Mails, Briefe, Postkarten und andere Anschreiben enden mit Segensworten – und beinhalten schon vorher Lob und Anerkennung. Überall da, wo wir Konfis leiblich begegnen, finden wir Worte des Gutheißens und kleine Gesten des Segens. Haupt- und Ehrenamtliche beteiligen sich am Segen, wo immer es geht. Wer mit Konfis kommuniziert, macht ihnen deutlich, dass sie gutgeheißen und gesegnet sind. 
 
In der Krise besinnen wir uns auf das, was wir am besten können. Segnen gehört dazu. Das können wir nicht zuletzt deshalb, weil wir selbst gesegnet sind. Gut!