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„KI hat momentan noch einen schlechten Ruf.“ Die Sicht einer Lehrerin am Gymnasium

von Bettina Giza

Ich nutze KI momentan noch wenig; und wenn, dann nur beruflich. Bisher hatte ich noch keine große Motivation, mich damit zu beschäftigen. Vielleicht liegt das daran, dass ich meine beiden Kinder (10 und 13 Jahre alt) noch möglichst lange davon abhalten möchte, auf KI zurückzugreifen, da es für mich im Moment noch einen schlechten Ruf zu haben scheint. Ich höre immer mal wieder von Kolleginnen und Kollegen, dass z. B. Facharbeiten oder sogar Klausuren nicht von den Schüler*innen selber angefertigt worden sein können, sie aber keine Möglichkeit haben, dieses nachzuweisen. Es macht mir Angst, wenn ich daran denke, dass man kaum noch eigene Denkleistungen erbringen muss, um gute Ergebnisse zu erzielen und Erfolg zu haben. Ich möchte möglichst viele Kinder und vor allem meine eigenen davor schützen, KI anstatt des eigenen Verstandes zu benutzen, z. B. um seine eigene Meinung zu erklären und zu vertreten.

Trotzdem ist mir bewusst, dass auch ich mich möglichst bald damit auseinandersetzen und meine eher negative Meinung dazu ablegen muss. Ich werde KI vorurteilsfrei kennenlernen müssen und sicherlich auch Vorteile darin sehen und es wahrscheinlich sogar als Erleichterung in meinen Alltag einbauen können. Zudem muss ich die Angst davor, dass durch KI alles irgendwie unpersönlicher wird, beseitigen und hoffen, dass auch mit KI jeder er selbst und seiner Meinung treu bleiben kann. Ich habe außerdem Angst vor einem „Einheitsbrei“, den es durch KI geben könnte, und bin unbedingt dafür, dass Individualität erhalten werden sollte.

Insgesamt bin ich sehr gespannt, wie sich der Umgang mit KI vor allem in der Schule in Zukunft entwickeln wird, und hoffe, dass es eine Entlastung statt einer Belastung für alle wird.