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Geklickt: Ein virtueller Rundgang durch die Synagoge in Chemnitz

Von Lena Sonnenburg

 

Corona-bedingt oder aufgrund zu großer Entfernungen ist für viele Schulklassen die leibliche Besichtigung einer Synagoge (momentan) nicht möglich. Doch gerade dieser Besuch ist es häufig, der Schüler*innen fasziniert, motiviert und ihnen die oft fremde Religion ein Stück näherbringt.

Darum ist es sehr erfreulich, dass die jüdische Gemeinde Chemnitz eine interessante Alternative zu den sonst üblichen Rundgängen gefunden hat. Dank des von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten Projekts „In Schwarz-Rot-Gold ist kein Platz für Braun. Mein Nachbar, der Jude“ konnte ein virtueller Rundgang durch die neue Synagoge Chemnitz entwickelt werden, der unter
www.jg-chemnitz.de/2020/09/04/virtueller-rundgang-in-der-synagoge abrufbar ist.

Auf die Seite geklickt, beginnt die Besichtigung bereits vor dem Gotteshaus. Der 360 Grad-Rundblick lädt Betrachter*innen schnell zu ersten Gesprächen ein, wenn der Polizeiwagen erblickt wird, der nicht nur vor dieser Synagoge in Deutschland zu finden ist, oder wenn die Architektur des Gebäudes ins Auge fällt. Ein kurzer Text informiert darüber, wo genau die Synagoge zu finden ist und dass sie 2002 eingeweiht wurde.
Mit einem Wechsel der Folie betritt der*die Betrachter*in den Hauptraum des Gotteshauses. Auch hier ermöglicht der Rundumblick einen ersten Eindruck und die Wahrnehmung des modernen Baus mit hohen Decken, klaren Formen und einer minimalistischen Einrichtung. Verschiedene Symbole laden zum Anklicken ein. Sie geben Besucher*innen Informationen zum Toraschrein, zur hebräischen Sprache, zu jüdischen Symbolen wie z. B. dem Davidstern, der Ausrichtung des Hauses sowie den verschiedenen Bereichen im Inneren des Gotteshauses, die zu einer weiteren Auseinandersetzung im schulischen Kontext anregen können.
Die nächste Folie ermöglicht den Blick von der Empore in den klar gestalteten Hauptraum der Synagoge. Wieder können Informationen abgerufen werden. An dieser Stelle erläutern sie, dass eine Synagoge wenigstens ein Fenster haben sollte, welches den „Blick in die Welt“ symbolisiert sowie das Bilderverbot:

In einer Synagoge gibt es keine Bilder von Lebewesen, weder von Menschen noch von Tieren. Auch das wird bereits in den 10 Geboten beschrieben, wo es heißt: „Du sollst dir kein Bildnis machen neben mir“.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das virtuelle Abbild der Chemnitzer Synagoge trotz des recht einfachen Aufbaus pädagogisch gewinnbringend ist. Viel Spaß beim Klicken!


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