Die Zukunft beginnt jetzt

Von Lena Sonneburg

 

Im Jahr 1985 sahen rund 4,8 Millionen deutsche Kinobesucher, wie Michael J. Fox alias Marty McFly im Film „Zurück in die Zukunft“ scheinbar unmögliche Dinge erlebt: Er fährt mit einem Hoverboard durch die Stadt, nutzt Videotelefonie und freut sich über seine selbst bindenden Schuhe. Im Jahr 2019 sind diese Visionen der Drehbuchautoren Robert Zemeckis und Bob Gale Realität geworden.
Was also sind die neuen Visionen, Vorstellungen und Hoffnungen von Zukunft? Einige Menschen waren bereit, ihre Antworten zu teilen.


Wenn ich an Zukunft denke, …
… denke ich, dass dann alles per Handy oder Sprachsteuerung und Smart-Brille gesteuert wird. Man kann dann auch alles über Handy und Tablet bestellen. Das Essen oder die Pakete werden dann per Drohne verschickt. Es werden Tausende Menschen auf dem Mond leben, weil die Erde zu klein wird. Der meist hergestellte Rohstoff ist Plastik. Benzin wird zehn Euro pro Liter kosten. Im Supermarkt wird alles fünf Euro mehr kosten. Die Menschen werden ein bisschen kleiner als sonst sein, weil sie nicht mehr so viel Sport machen und das Wachstum nachlässt. In der Zukunft wird alles von Robotern hergestellt.
(Jonah, 8 Jahre)

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Wenn ich an Zukunft denke, …
… stelle ich mir vor, dass Roboter vieles erleichtern werden, aber natürlich kann bei so einer Künstlichen Intelligenz viel schiefgehen. Zum Beispiel könnte ein Roboter, der darauf programmiert wurde, in den Krieg zu ziehen, dann mit vielen anderen Robotern einen Krieg gegen die Menschheit beginnen.
Im Verkehr würde sich wahrscheinlich auch so einiges verändern. Die Autos könnten fliegen und würden mit Wasser oder Sauerstoff betrieben werden. Zudem kann es mehr öffentliche Verkehrsmittel (Bus, Bahn) geben.
(Noah, 11 Jahre)

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Wenn ich an Zukunft denke, …
… dann bin ich sehr aufgeregt! Weil sich in Schweden, wo ich herkomme, im Moment eine Menge junger Leute in die Politik einmischen. Sie versuchen intensiv z. B. den Klimawandel aufzuhalten und sinnvolle Lösungen zu finden. Daher empfinde ich – solange es weltweit so weitergeht – Hoffnung, dass wir die Klimaveränderungen stoppen können. Andererseits weiß ich auch, dass nur, weil wir in Schweden und Europa anfangen, etwas für diese Erde zu tun, es nicht hilft, wenn Großmächte wie die USA oder China nicht ebenfalls mitziehen. Dann ist der ganze Aufwand umsonst. Aber ich bin eben eher hoffnungsvoll, weil die Leute in meinem Alter wirklich sehr stark versuchen, etwas zu ändern. Zugleich habe ich das Gefühl, dass die Erwachsenen uns nun auch mehr Platz einräumen und mehr Chancen geben mitzuwirken. Darum bin auch gespannt zu erfahren, welche Rolle ich bei all dem spielen werde. Ich denke, viele von uns werden eine wichtige Rolle spielen. Ich denke, in den nächsten 20 bis 30 Jahren wird es viele Namen geben, die es zu erinnern gilt. Viele, die sich sehr für Humanität einsetzen werden und die die Chance haben werden, Veränderungen zu erkämpfen.
(Anna, 22 Jahre, Schweden)

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Wenn ich an Zukunft denke, …
… denke ich, dass es zuerst immer schlechter werden wird, bevor sich etwas dramatisch ändert. Ich empfinde es im Moment nämlich so, dass zwar alle darüber reden, etwas auf dieser Welt verändern zu wollen, dass es aber viel zu lange braucht, bis sich tatsächlich etwas verändert. Zum Beispiel das Thema Flucht: Es wird nicht visionär damit umgegangen, sondern nur geschaut, wie im Moment eine Lösung gefunden werden kann. Es wäre aber langfristiges Denken erforderlich, um Fluchtursachen zu beseitigen. Obwohl es natürlich sehr schwer ist, zu sagen, was der richtige Weg wäre. Meiner Meinung nach wird in all diese Dinge (z. B. Klima, Zusammenleben, Nahrungsversorgung) erst genug Energie gesteckt, wenn es noch viel schlimmer, sehr schlimm um uns steht. Und ob eine Veränderung dann noch klappt, ich weiß es nicht …
(Jolijne, 19 Jahre, Niederlande)

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Wenn ich an Zukunft denke, …
… frage ich mich, wie wird es mir dann gehen? Was werde ich da machen? Ich versuche aber eigentlich in der Gegenwart zu leben. Wenn ich an unsere Erde denke, glaube ich, dass sie für sich schon „schauen“ kann. Sie wird sich schon schützen und kommt wieder auf die Beine. Ich habe Vertrauen in die Natur. Ich glaube, wir Menschen haben das nicht in der Hand.
(Markus, 35 Jahre, Schweiz)

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Wenn ich an Zukunft denke, …
… denke ich, dass wir uns über kostenfreie Elektrizität freuen können, die einfach zu transportieren, zu nutzen und zu produzieren sein wird. Es wird ein bisschen wie in einem Science-Fiction-Film werden: Bestimmt wird die Möglichkeit der Raumfahrt erweitert. Es wird auf jeden Fall äußerst interessant für mich als Ingenieur, denn mit Sicherheit wird die Zukunft eine technisierte Zukunft sein. Ich befürchte aber auch, wenn ich die Welt so betrachte, dass nur wenige Menschen auf ihr überleben können. Es wird zu einer globalen Krise kommen und die Menschen werden die Erde am Ende verlassen müssen, was sich natürlich nur die Reichen leisten können. Also leider kein wirklich fröhliches Ende.
(Tomas, 33, Frankreich)

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Wenn ich zurückblicke, …
… kann ich nur sagen: Die Welt ist gewaltig geworden! Was es heute alles gibt!
Bloß, wenn ich dann sehe, was alles nicht in Ordnung ist auf der Welt, ist das schon viel. Eigentlich bin ich aber zufrieden. Ich habe vier Urenkel und zwei sind noch unterwegs. Das freut mich, dass die Familie so weiterwächst und bestehen bleibt. Ich hoffe nur, dass die Kinder in Frieden aufwachsen können.
Und dass die Natur sich hält. Denn das wird ja immer schlimmer und jeder meint, was er macht, ist richtig. Da wird Sperrmüll auf die Straßen geschmissen und einfach alles liegen gelassen. Wenn das nicht im Kleinen anfängt, wird das alles nichts mehr. Sowas kenne ich von früher nicht. Früher achteten die Leute da mehr drauf. Damit müsst ihr anfangen …
(Rudolf, 93 Jahre)