Eine superschnelle KI-Anlage in Stuttgart soll die Abhängigkeit von ausländischen Anbietern verringern. Dazu nehmen drei Bundesländer viel Geld in die Hand. Die Gesamtkosten der KI-Fabrik "HammerHAI" belaufen sich auf 85 Millionen.
Stuttgart, Hannover (epd). In Stuttgart soll auch mit Geld aus Niedersachsen eine Hochleistungsanlage für Künstliche Intelligenz (KI) entstehen. Für die KI-Fabrik „HammerHAI“ seien Gesamtkosten von 85 Millionen Euro vorgesehen, schreibt das baden-württembergische Wissenschaftsministerium in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich mit bis zu knapp 20 Millionen Euro. An der Finanzierung sind auch Bayern und Niedersachsen beteiligt.
Mit dem Projekt soll die Abhängigkeit von KI-Rechenzentren ausländischer Anbieter verringert werden. Laut Wissenschaftsministerium kann das Stuttgarter Zentrum eine besondere Expertise im wissenschaftlichen Rechnen bieten, die kommerzielle Anbieter nicht haben. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups. Für die Umsetzung des Projekts sind 32 Stellen vorgesehen.
Zugang für Wissenschaft und Wirtschaft
Die EU übernimmt laut Ministerium 50 Prozent der Kosten. Die andere Hälfte tragen der Bund und die drei beteiligten Bundesländer. Das Projekt hat eine geplante Laufzeit bis Ende 2030.
Aktuell befindet sich die KI-Fabrik den Angaben zufolge noch in einer frühen Phase. Derzeit wird die technische Infrastruktur beschafft, weshalb es bislang keine konkreten Anbieter oder Nutzer gibt. Die Regeln für den Zugang von Wissenschaft und Wirtschaft werden noch erarbeitet. Voraussichtlich müssen Interessenten ihren Bedarf in einem Antrag begründen.