Terre des Hommes: Tag der Kinderrechte ist "kein Grund zur Freude"

Nachricht 21. November 2025

Die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes macht anlässlich des Tages der Kinderrechte am 20. November auf die prekäre Lebenssituation von hunderten Millionen Kindern weltweit aufmerksam. Der Aktionstag sei "kein Grund zur Freude".

Osnabrück/Berlin (epd). Mit Blick auf den Tag der Kinderrechte am 20. November hat die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes auf die prekäre Situation hunderter Millionen Kinder weltweit hingewiesen. Rund 520 Millionen Kinder, jedes fünfte weltweit, wüchsen in einem Kriegs- oder Krisenumfeld auf, teilte die Organisation am Mittwoch in Osnabrück mit. Hinzu kämen 138 Millionen Kinder, die teils unter ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssten. Angesicht dieser Zahlen sei der Tag, obgleich die UN-Kinderrechtskonvention das weltweit am häufigsten ratifizierte Menschenrechtsabkommen sei, „kein Grund zur Freude“ betonte der Vorstandssprecher von Terre des Hommes, Joshua Hofert.

„Die Zahlen zeigen: Es herrscht Alarmstufe Rot für Kinderrechte. Eine weltweit ratifizierte Konvention allein reicht nicht, solange Millionen von Kindern keinen Zugang zu Nahrung und Bildung haben, ausgebeutet werden und aufgrund schrecklicher Erlebnisse traumatisiert sind“, unterstrich Hofert. Angesichts der dramatischen Lage von Kindern weltweit bedürfe es eines erneuten, ernst gemeinten Bekenntnisses aller Staaten zu den Kinderrechten.

Kritik an Kürzung von Bundesmitteln

Dass dies machbar sei, zeigten etwa Impfprogramme und bessere Gesundheitssysteme. Durch derartige Maßnahmen sei die Kindersterblichkeit seit dem Jahr 2000 um mehr als die Hälfte gesenkt worden. Hofert kritisierte, dass die Bundesregierung die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit massiv gekürzt und den Etat für humanitäre Hilfe gegenüber 2024 halbiert habe. Entsprechend begrüße Terre des Hommes Ankündigung von Bundesentwicklungsministerin Alabali Radovan (SPD), Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt zu stellen. „Doch nun müssen den Worten Taten folgen. Kein Kind darf in Krisen und Not zurückgelassen werden“, betonte Hofert.

epd lnb dab bjs