Hannover, Nürnberg (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die deutschen Lutheraner trauern um den früheren bayerischen Landesbischof Johannes Friedrich. Der Theologe starb am Mittwoch im Alter von 77 Jahren nach langer Krankheit in Nürnberg, wie die EKD und die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) gemeinsam mitteilten. Friedrich hatte das Bischofsamt in Bayern von 1999 bis 2011 inne. Von 2005 bis 2011 leitete er die VELKD, einen Zusammenschluss von heute sieben lutherischen EKD-Gliedkirchen.
„Johannes Friedrich war ein warmherziger und weitsichtiger Lutheraner, der zugleich den einzelnen Menschen und das Ganze der Theologie im Blick behielt“, sagte der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister aus Hannover, über seinen Amtsvorgänger. „Wir trauern um einen beeindruckenden Geistlichen, der für die weltweite Ökumene stritt und in seinen Predigten die stärkende Kraft des Evangeliums betonte.“
Bischöfin Kirsten Fehrs aus Hamburg, die Ratsvorsitzende der EKD, ergänzte, Friedrich habe in vielen kirchlichen Bereichen segensreich gewirkt, „als Pfarrer, Propst und Bischof, als Seelsorger und als großer Brückenbauer in der Ökumene und im interreligiösen Dialog“. Als Catholica-Beauftragter der VELKD habe Friedrich von 2000 bis 2005 den Dialog mit der katholischen Kirche gepflegt.
In der Zeit als leitender lutherischer Bischof war Friedrich zugleich Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB). In diese Zeit fiel eine ökumenische Vesper, die er mit Papst Benedikt XVI. im Regensburger Dom feierte. Von 2002 bis 2013 gehörte Johannes Friedrich auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.
Nach seiner zwölfjährigen Amtszeit als Landesbischof war Friedrich ab 2012 Gemeindepfarrer im fränkischen Bertholdsdorf bei Ansbach, bevor er 2013 in den Ruhestand ging. Johannes Friedrich hinterlässt eine Frau und zwei Töchter.