Hannover (epd). Mit einem großen Sommerfest feiern die Herrenhäuser Gärten in Hannover am 23. August ihr 350-jähriges Bestehen. Der Große Garten, Keimzelle und Kernstück der Barockanlage, wurde im Jahr 1675 vom hannoverschen Herzog Johann Friedrich gegründet, wie die Stadt Hannover am Dienstag mitteilte. Er gilt heute als einer der bedeutendsten und am besten erhaltenen Barockgärten Europas.
„Die Herrenhäuser Gärten sind weit mehr als ein Ort von atemberaubender Schönheit und historischer Relevanz“, sagte Hannovers Kulturdezernentin Eva Bender: „Sie sind Kultur zum Anfassen.“ Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) bezeichnete die Gärten als „wertvolles Kulturerbe unserer Stadt“. Die Herrenhäuser Gärten, zu den auch ein Botanischer Garten und ein Landschaftsgarten gehören, locken jedes Jahr rund 600.000 Besucherinnen und Besucher an.
Das Sommerfest will Einblicke in die Welt des Barock geben. Auf dem Programm stehen unter anderem Barockreiten, venezianische Gondelfahrten auf der Graft im historischen Stil, Walking Acts auf Stelzen und viel Musik. Heinrich Prinz von Hannover wird Geschichten rund um die Gärten und die fürstlichen Gebäude erzählen. Am Abend werden die Hecken und Fontänen beleuchtet. Im Gartentheater sind Kurzfilme zu sehen. Noch bis zum 5. Oktober läuft in der Orangerie die Jubiläumsausstellung „Gärten aus Meisterhand“, die Einblicke in die aufwändige Pflege des Gartens gibt.
Entscheidend geprägt wurde der Große Garten während der Herrschaft von Kurfürst Ernst August und seiner Frau Sophie von Hannover. Sie ließen ihn bis 1714 nach dem Vorbild holländischer Gärten ausgestalten. In dieser Zeit erhielt er seine heutige Form und Größe.