Hannover (epd). Viele Menschen in Niedersachsen sind laut einer Umfrage der Ansicht, dass Menschen mit Behinderung im Job, in der Freizeit und der Bildung noch zu viele Hürden in den Weg gestellt werden. 86 Prozent der Befragten schätzen die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung als gering ein, wie der Sozialverband Deutschland am Montag mitteilte. 90 Prozent sagten, Menschen mit Behinderung würden am Arbeitsplatz diskriminiert. 86 Prozent gaben an, die Politik tue zu wenig für deren Teilhabe. An der nicht-repräsentative Studie in mehreren Städten in Niedersachsen nahmen mehr als 1.300 Personen teil.
Der Sozialverband zeigte sich angesichts dieses Ergebnisses besorgt und forderte die Politik auf, den Reden von gleichberechtigter Teilhabe auch Taten folgen zu lassen. Derzeit gebe es allerdings Strömungen, die der Inklusion entgegenwirkten, sagte Dirk Kortylak, Vorstand des Sozialverbands in Niedersachsen. „Diesen Tendenzen müssen wir uns entschieden entgegenstellen, denn Inklusion bedeutet Demokratie.“ Auch Arbeitgeber müssten gerade angesichts des Fachkräftemangels noch Vorurteile abbauen und sich für Menschen mit Behinderung öffnen.