Bremen (epd). Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche, Bernd Kuschnerus, wird am Wochenende im tschechischen Lidice und dem benachbarten Kladno an Gedenkfeiern für die Opfer des NS-Terrors teilnehmen. Am Sonntag werde Kuschnerus in Kladno in einem Gottesdienst predigen, teilte ein Kirchensprecher am Donnerstag in Bremen mit.
Der Ort Lidice bei Prag wurde am 10. Juni 1942 auf Befehl Adolf Hitlers als Racheakt der Nationalsozialisten für das Attentat auf den NS-Polizeichef und böhmischen „Reichsprotektor“ Reinhard Heydrich völlig zerstört. Bei einem Massaker wurden alle Männer des Dorfes erschossen, Frauen und Kinder verschleppt.
„Das Gedenken an die entsetzlichen Verbrechen, die im Krieg von Deutschen an tschechischen Menschen begangen worden sind, ist eine eindringliche Mahnung zu Frieden und Menschlichkeit“, sagte Kuschnerus und fügte hinzu: „Diese Mahnung ist heute wieder dringend nötig.“
Die Bremer Lidice-Initiative geht auf den 2022 gestorbenen früheren Schriftführer der bremischen Kirche, Pastor Ernst Uhl, zurück. Die Initiative sammelte Ende der 1990er Jahre 300.000 D-Mark an Spenden. Mit dem Geld wurde in dem Dorf, das die tschechische Regierung nach 1945 wieder aufbauen ließ, die Begegnungsstätte „Oase“ eröffnet.