Sozialverband fordert Chancengleichheit für junge Menschen

Nachricht 17. Mai 2025

Hannover (epd). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) bemängelt regionale Unterschiede bei der Teilhabe für junge Menschen. Viele Kinder und Jugendliche hätten in Niedersachsen mit hohen Hürden zu kämpfen, teilte der Verband am Mittwoch in Hannover mit. Heranwachsende, die in den Landkreisen Holzminden, Goslar, Salzgitter, Wilhelmshaven oder der Stadt Emden lebten, hätten geringere Teilhabechancen als Gleichaltrige etwa in Vechta, Osnabrück oder Harburg. Das zeige der aktuelle Teilhabeatlas des Berlin-Instituts für Bevölkerungsentwicklung.

Der Verband appelliert daher an die rot-grüne Landesregierung, mehr für Chancengleichheit zu tun. „Es ist ein Unding, dass es vom Wohnort abhängt, wie das Leben der Kinder und Jugendlichen verlaufen wird“, sagte der Vorstandsvorsitzende des SoVD in Niedersachsen, Dirk Swinke. In den benachteiligten Regionen gebe es besonders hohe Kinderarmut, Jugendarbeitslosigkeit und Schulabbrecherquoten.

Die Landesregierung müsse vor allem bei drei Punkten dringend handeln, betonte Swinke. Er warb für einen Ausbildungsfonds, der Unternehmen, die nicht ausbilden, zur Mitfinanzierung von Azubi-Plätzen verpflichtet. Denn trotz Fachkräftemangel fänden viele Jugendliche aktuell keinen Ausbildungsplatz. Außerdem müssten die Schulen Kinder und Jugendliche individuell besser fördern, damit diese einen Abschluss erreichten. Auch im öffentlichen Nahverkehr brauche es gerade auf dem Land deutliche Nachbesserungen.