Hannover (epd). Das „Café Nachtlicht“, Schutzraum für obdach- und wohnungslose Menschen des Diakonischen Werks Hannover, verzeichnet aktuell täglich rund doppelt so viele Besucher wie vor zwei Jahren. Die stark steigende Nachfrage sei ein Alarmsignal dafür, dass sich die Situation in der Wohnungsnotfallhilfe verschärfe„, sagte Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp am Mittwoch in Hannover. Angebote wie das “Café Nachtlicht„ funktionierten wie ein Seismograf, “daran ist erkennbar, dass sich Armut in Hannover ausweitet."
Den Angaben zufolge haben in den Vorjahren jährlich rund 10.000 Obdach- und Wohnungslose von November bis März den Schutzraum aufgesucht. In diesem Winter seien bereits in den ersten beiden Monaten rund 6.000 Besucher gekommen. Das Café gehört zu den Angeboten der Winternothilfe und ist jedes Jahr von November bis Ende März täglich von 20 bis 6 Uhr geöffnet. In den geheizten Räumen erhalten Bedürftige heiße Getränke, wetterfeste Kleidung und Schlafsäcke.
„Die Politik muss das Vorhaben des Nationalen Aktionsplans gegen Wohnungslosigkeit stringent umsetzen, das Hilfefeld in der Wohnungsnotfallhilfe konsequent stärken und den Wohnungsmarkt für wohnungslose Menschen besser zugänglich machen“, forderte Feldkamp. Zwar seien Stadt und Region bereits ambitioniert auf dem Wege, doch die sich verschärfenden Bedingungen zeigten, dass noch mehr getan werden müsse.