Bremer Jugendpreis würdigt Beiträge gegen Hass und Gewalt

Nachricht 11. Juni 2022

Höchste Auszeichnungen für Schulprojekte

Seit 1989 will der Bremer Wettbewerb "Dem Hass keine Chance" Kinder und Jugendliche dazu ermuntern, kreativ gegen Diskriminierungen vorzugehen und Zivilcourage zu zeigen. In diesem Jahr ging es auch um den Krieg in der Ukraine.

Bremen (epd). Die Landeszentrale für politische Bildung hat am Donnerstag den Bremer Jugendpreis „Dem Hass keine Chance“ vergeben. Niemals sei das Motto so aktuell und so relevant gewesen, sagte der Direktor der Landeszentrale, Thomas Köcher, vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine bei einem Festakt vor Hunderten Kindern und Jugendlichen im Bremer Rathaus. Insgesamt wurden 18 Preise mit einem Einzelvolumen von bis zu 1.500 Euro vergeben.

Das ursprüngliche diesjährige Thema lautete „Jetzt erst Recht: Zusammen gegen Rassismus“. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatte sich die Landeszentrale kurzfristig entschieden, auch Beiträge anzunehmen, die sich mit diesem Krieg befassen. „Die Schule ist ein zentraler Ort, um über die aktuellen Geschehnisse zu sprechen und sie zu verarbeiten“, bekräftigte Köcher.

Kinder und Jugendliche aus Bremen und Bremerhaven reichten unter anderem Gedichte, Songs, Collagen und Filme ein. Auszeichnungen kamen beispielsweise von den Kirchen, den Gewerkschaften und der Arbeitnehmerkammer. Die am höchsten dotierten Senatspreise mit 1.000 und 1.500 Euro gingen an Tanya Bozhinova (Gesamtschule Bremen West) für ihren Beitrag „Warum darf man das Z-Wort nicht sagen - über die Diskriminierung von Roma und Sinti“ und Raghad Alchikh (Lloydgymnasium Bremerhaven) für ihren eigenständig organisierten Projekttag „Antirassismus“.

Der Wettbewerb „Dem Hass keine Chance“ um den Jugendpreis des Bremer Senats wird seit 1989 alljährlich veranstaltet. Er wurde begründet, nachdem damals Rechtsextreme nach den Landtagswahlen in die Bremische Bürgerschaft eingezogen waren. „Es geht darum zu zeigen, wie wir zusammenleben und wie wir uns gegenseitig unterstützen wollen“, betonte Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) bei der Preisverleihung.

Der inhaltlich sehr freie Rahmen des Wettbewerbes reicht von der Auseinandersetzung mit historischen Themen wie dem Nationalsozialismus über aktuelle oder anhaltende Probleme wie Gewalt oder Fremdenfeindlichkeit bis hin zu Vorstellungen über Zukunftswünsche. Ziel ist es, junge Leute zu ermuntern, kreative Ideen gegen Hass und Gewalt zu entwickeln und Zivilcourage zu zeigen.