Studien: Verschwörungstheorien verstärken Angst und Unsicherheit

Nachricht 20. Januar 2022

Osnabrück, Hagen (epd). An Verschwörungen zu glauben, hilft Wissenschaftlern zufolge nicht gegen Angst und Ungewissheit. Im Gegenteil: Diese negativen Empfindungen könnten sich kurzfristig sogar noch verstärken, wenn sich Menschen dem Glauben an dunkle Mächte hingeben, teilte die Universität Osnabrück am Mittwoch mit. Dortige Psychologinnen sowie ein Psychologe der Fernuni Hagen hätten dies in zwei Studien nachgewiesen.

Verschwörungsideen entstünden häufig als Reaktion auf Angst, Ungewissheit und Bedrohung. Sie seien gekennzeichnet durch großes Misstrauen und eine Weltsicht, in der die Gesellschaft bösen Mächten hilflos ausgeliefert sei, erläuterte Luisa Liekefett von der Uni Osnabrück. Die Befragung von insgesamt 1.400 Menschen habe ergeben, dass ängstliche Menschen sich durch den Glauben an Verschwörungsmythen nicht besser fühlten. In einer der Studien sei der Effekt sogar kontraproduktiv gewesen: Die Angst wurde größer. Dennoch wurde ihr Glaube an die bösen Mächte in der Regel sogar noch fester.