Jugendstudie: Klimafreundliche Ernährung liegt im Trend

Nachricht 10. Oktober 2021

Göttingen (epd). Gesunde, klimafreundliche Lebensmittel, die Reduzierung des Fleischkonsums und Tierethik sind für viele junge Menschen wichtige Themen. Das ist das Ergebnis des „Jugendreports zur Zukunft nachhaltiger Ernährung“ der Georg-August-Universität in Göttingen. Befragt wurden im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung Ende 2020 rund 1.500 Menschen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren.

88 Prozent der Befragten stehen der Studie zufolge Ernährungsthemen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, nur fünf Prozent sagen, dass es ihnen egal ist, wie Lebensmittel hergestellt werden. 69 Prozent geben an, dass ihnen gesundes Essen wichtig ist und ebenso viele fordern, dass der Staat klimafreundliche Ernährung unterstützen soll, indem zum Beispiel Obst und Gemüse subventioniert werden.

83 Prozent der Befragten finden, dass Tiere artgerechter gehalten werden sollten, auch wenn das Fleisch dadurch teurer wird. Fast 40 Prozent der jungen Menschen hinterfragen ihren eigenen Fleischkonsum kritisch, 12 Prozent haben ihn ganz eingestellt - unter den befragten Frauen sind es sogar 17 Prozent. Zum Vergleich: 2005 ernährten sich nur drei Prozent der Deutschen fleischlos.

Vegetarier und Veganer sind der Studie zufolge keine gesellschaftlichen Randgruppen mehr, sondern beeinflussen als sogenannte „politicized eaters“ (politisierte Esser) mit ihrer kritischen Haltung zur Fleischindustrie und Tierhaltung zunehmend den gesellschaftlichen Diskurs.

Viele der Befragten finden, dass der Fleischkonsum pro Kopf reduziert werden sollte, nur vier Prozent sehen diese Notwendigkeit nicht. Der Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Klima ist den meisten jungen Menschen der Studie zufolge bekannt. Rund 70 Prozent sagen, dass sie weniger Fleisch essen, um das Klima zu schützen.

Davon, dass der Klimawandel ein erhebliches Problem darstellt, ist die große Mehrheit der 15- bis 29-Jährigen überzeugt. Nur viereinhalb Prozent glaubt nicht an den Klimawandel. Für 70 Prozent steht dagegen das Überleben der Menschheit auf dem Spiel.