Stichwort: Jüdische Chabad-Bewegung

Nachricht 01. September 2021

Hannover (epd). Die vor rund 250 Jahren gegründete Chabad-Bewegung ist eine Strömung innerhalb des orthodoxen Judentums. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, jüdische Glaubenstraditionen in aller Welt zu stärken - und Juden, denen ihre Tradition fremd geworden ist, neu mit ihr vertraut zu machen. Ihr Zentrum lag von 1813 bis 1915 in dem Dorf Lubawitsch bei Smolensk im Westen Russlands, daher wird die Bewegung auch Chabad Lubawitsch genannt. Heute liegt das weltweite Zentrum der tief religiösen Bewegung im New Yorker Stadtteil Brooklyn.

Als ihr Gründer gilt der weißrussische Rabbiner Schneur Salman von Ljadi (1745-1812), der im späten 18. Jahrhundert die Grundzüge der spirituellen Chabad-Lehre formulierte. Danach sind Glauben und Wissen notwendige Ergänzungen, um Gott richtig dienen zu können. „Chabad“ ist ein Kunstwort aus den Anfangsbuchstaben für Weisheit, Erkenntnis und Verständnis. Die Bewegung wird dem chassidischen Judentum zugerechnet, das durch eine mystische Frömmigkeit gekennzeichnet ist.

Wieviele Menschen zur Chabad-Bewegung gehören, ist nicht bekannt. Schätzungen gehen von rund 17.000 Familien aus. Abgesandte Rabbiner von Chabad sind in aller Welt unterwegs. In Israel unterhält die Bewegung ein eigenes Dorf: Kfar Chabad bei Tel Aviv.