Kultusminister Tonne kündigt Regelbetrieb in Schulen und Kitas an

Nachricht 26. August 2021

Hannover (epd). Das neue Schuljahr in Niedersachsen wird nach Angaben von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) im Regelbetrieb laufen. Dieses sogenannte „Szenario A“ gilt auch für die Kindertageseinrichtungen, wie Tonne am Dienstag in Hannover mitteilte. Die vollständige Öffnung der Bildungseinrichtungen werde aber durch ein Netz aus Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Corona flankiert.

„Es gilt das Prinzip: Maximale Präsenz bei maximaler Sicherheit“, betonte Tonne: „Alle Kinder kommen zum Präsenzunterricht in die Schule - begleitet von Testungen, Masken, Lüftungs- und Hygienekonzepten. Und alle Vorschulkinder gehen in ihre Krippen und Kindergärten.“ Der Philologenverband Niedersachsen und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßten die geplanten Regelungen.

Konkret soll unter anderem an den ersten sieben Schultagen, also vom 2. bis 10. September, eine tägliche Testpflicht gelten. Die Schülerinnen und Schüler sowie nicht durchgeimpftes Schulpersonal müssen sich in diesem Zeitraum an jedem Tag freitesten, bevor sie in die Schule kommen dürfen. Ab dem 13. September wird die Testpflicht auf drei Tests pro Woche festgelegt. Ausgenommen von der Testpflicht sind vollständig geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte.

Außerdem gilt bei allen Schulformen eine umfassende Maskenpflicht für alle Schülerinnen und Schüler. In den Schulgebäuden sei eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Jugendliche ab 14 Jahren müssten analog zu den Regelungen im öffentlichen Personennahverkehr eine medizinische Maske anlegen, hieß es. Während der Pausen im Freien auf den Außengeländen, in den Mensen beim Essen und Trinken sowie beim Sportunterricht könne die Mund-Nasen-Bedeckung abgelegt werden.

Dem Kultusministerium zufolge können sich Schüler, die ein entsprechendes Attest vorlegen, von der Präsenzpflicht befreien lassen. Zwischen dem 30. August und dem 6. September findet in Niedersachsen eine große Sonderimpfwoche für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren statt, an der sich auch viele Schulen beteiligen.

Der Philologenverband signalisierte Unterstützung für die Pläne. „Wir halten den Weg, maximale Präsenz bei maximaler Sicherheit zu erreichen, für grundsätzlich richtig“, sagte der Verbandsvorsitzende Horst Audritz. Daher würden alle Anstrengungen begrüßt, um mit Augenmaß und Vorsicht den Unterricht aufnehmen zu können. Vor allem aber müsse das Ziel, auch Kindern und Jugendlichen die Impfung zugänglich zu machen, energisch weiterverfolgt werden, verlangte Audritz.

Auch die GEW zeigte sich einverstanden mit den Regelungen. „Die Sicherung des Präsenzunterrichtes muss genau wie der Schutz der Schulbeschäftigten sowie der Kinder und Jugendlichen weiter Priorität haben“, sagte die Landesvorsitzende Laura Pooth. Das Recht auf Bildung dürfe dabei nicht vom Impfstatus abhängen. Daher sei es richtig, neben Geimpften und Genesenen auch Getesteten den Zugang zu den Schulen zu gewähren. „Wir begrüßen es, dass die Präsenzpflicht der Schülerinnen und Schüler nur in attestierten Ausnahmenfällen aufgehoben werden kann“, fügte Pooth hinzu.