Hanna-Jursch-Preis der EKD geht an Theologin Sarah Jäger

Nachricht 09. Dezember 2020

München/Hannover (epd). Die Theologin Sarah Jäger erhält den mit 5.000 Euro dotierten Hanna-Jursch-Preis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Mit dem Preis zeichnet der Rat der EKD alle zwei Jahre herausragende wissenschaftlich-theologische Arbeiten aus, in denen gender- oder geschlechterspezifische Perspektiven eine wesentliche Rolle spielen, wie die EKD am Dienstag in Hannover mitteilte. Jäger ist inzwischen wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Diakoniewissenschaft und Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel.

Jäger erhält die Auszeichnung der EKD für ihre Dissertation "Bundesdeutscher Protestantismus und Geschlechterdiskurse 1949 - 1971. Eine Revolution auf leisen Sohlen". Diese hat sie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität verfasst. In ihrer Arbeit beschäftige sich Jäger mit dem westdeutschen Protestantismus und seinen ethischen Debatten um weibliche Erwerbsarbeit, Familie, Sexualität und "Sittlichkeit" in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik. Jäger entwerfe ein "differenziertes Gesamtbild" der damaligen Geschlechterdiskurse, urteilte die Jury.

Der Rat der EKD vergab außerdem drei Nachwuchspreise für wissenschaftliche Haus- und Abschlussarbeiten. Diese gingen an Bruno Biermann, Sophia Farnbauer und Jasmin Mannschatz. Die Nachwuchspreise sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert. Der Preis ist nach der Jenaer Kirchenhistorikerin Hanna Jursch (1902-1972) benannt, die sich im Jahr 1934 als erste Frau an einer deutschen Theologischen Fakultät habilitiert hat.

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