„Ein Gesicht bekommt ein Mensch, nicht indem er sich im Spiegel betrachtet, 
 sondern indem er auf etwas sieht, etwas wahrnimmt, 
 von etwas gebannt ist, was außerhalb seiner selbst ist. 
 So lernt der Mensch, sich von außen zu verstehen: 
 von der Kraft seiner Mütter und Väter her, 
 von der Kraft seiner Brüder und Schwestern.
 Der Glaube, der Mut, die Hoffnung bauen sich von außen.“1
 (Fulbert Steffensky)
 Das Thema Glück wurde in der Theologie und Religionspädagogik eher   stiefmütterlich behandelt. In Dogmatiken sucht man das Stichwort   vergeblich. Aber auch in der Bibel findet man lediglich im Alten   Testament 34 Eintragungen, für das Neue Testament sind keine   Eintragungen zu finden. 1
 
 Offensichtlich lässt sich der leidende  Gottessohn Jesus Christus nicht  mit einer wie auch immer gearteten  Vorstellung vom Glück in Verbindung  bringen so vermutet Jörg Lauster,  der mit seiner Veröffentlichung „Gott  und das Glück“ ein Gegengewicht  zum bisherigen Trend setzt. 2
 
 Denn die Frage nach dem Glück und dem  gelingenden Leben gehört zu den  zentralen Fragen der Menschen in  Vergangenheit und Gegenwart. Sie  berührt individuelle, spirituelle und  gesellschaftlich-ökonomische  Aspekte. Welche wirtschaftlichen und  politischen Rahmenbedingungen  brauchen Menschen, um ein glückliches  Leben führen zu können? Ist jeder  seines Glückes Schmied und was kann  ich selber zu meinem Glück tun  oder lassen? Hilft mein Glaube bei der  Suche nach einem glücklichen  Leben? 
Bisher waren es in erster Linie die Philosophie und die Psychologie, die sich des Themas angenommen haben. Einer der ersten Forscher auf dem Gebiet der Glücksforschung war der Psychologe Martin E. P. Seligmann, der sich der Frage angenommen hat, warum Optimisten länger leben. 3 span>
Psychologische Einsichten 
 
 Seligmann hat in psychologischen Tests Menschen befragt und beobachtet,   die nach eigenen Einschätzungen ein glückliches und zufriedenes Leben   führten. Als ein Erfolgsrezept stellte sich heraus, dass diese Menschen   um ihre besonderen Stärken, die so genannten Signaturstärken. 4 wussten   und diese auch in ihrem beruflichen wie privaten Umfeld nutzen  konnten.  Seligmann hat 24 Tugenden und Stärken evaluiert, die sich  verschiedenen  Kategorien wie Weisheit und Wissen, Humanitas und Liebe,  Mäßigung,  Gerechtigkeit etc. zuordnen lassen. 5
 
 Lebt ein Mensch mit  diesen Stärken, so steigt die Lebenszufriedenheit  und das Glücksgefühl.  „Ich glaube, dass jeder Mensch einige  Signaturstärken besitzt. Dies sind  die Charakterstärken, die das Wesen  eines Menschen ausmachen. Das weiß  der oder die Betreffende auch  selbst, darüber freut man sich, und wenn  man es richtig macht im Leben,  dann verwirklicht man seine Hauptstärken  jeden Tag im Beruf, in der  Liebe, in der Kindererziehung. Meine Formel  für ein gutes Leben lautet:  Bringen Sie Ihre Signaturstärken jeden Tag  und in Ihren wichtigsten  Lebensbereichen ein, um eine überreiche  Belohnung und authentisches  Glück zu erlangen
Eine andere  Einsicht bezieht sich auf die Haltung zur eigenen  Vergangenheit. Ist sie  geprägt von Dankbarkeit und richtet sie den  Fokus auf das Gelungene und  Schöne, ist sie ein wichtiger Verbündeter  gegen die nur allzu  menschlichen Haltung, die negativen Erfahrungen  primär zu speichern.  Drei Wege helfen nach Seligmann, mehr Glück über  die Vergangenheit zu  empfinden: Erstens die Ideologie aufgeben, dass  die Vergangenheit die  Zukunft bestimmt, hier also einen kausalen  Zusammenhang suchen oder  herstellen zu wollen. Zweitens empfiehlt er,  mit einem anderen Blick auf  die Vergangenheit zu schauen. 
 
 „Indem Sie Ihre Dankbarkeit für das  Gute in Ihrer Vergangenheit  vergrößern, intensivieren Sie positive  Erinnerungen und drittens: indem  Sie lernen, wie man vergangene  Übeltaten vergibt, entgiften Sie jene  Bitterkeit, die Zufriedenheit  unmöglich macht.7 
 
 Nahe liegend ist dann das Bemühen, einen  positiven Blick in die Zukunft  und Zuversicht zu gewinnen. Kernpunkt ist  dabei, negative und  pessimistische Zukunftsvorstellungen als solche zu  erkennen und zu  klären. 8
Stefan Klein ergänzt mit  seiner Veröffentlichung 9 die durch Tests  entwickelten Erkenntnisse  durch Einsichten der Hirnforschung.  Hirnphysiologische Untersuchungen  ergaben, dass sich das Gehirn je nach  persönlicher Lebenssituation und  Lebenszufriedenheit neu organisiert.  So hat man bei depressiven Menschen  ein Absterben von Gehirnzellen  beobachtet; bei zufriedenen, glücklichen  Probanden aktivierten sich  bestimmte Zentren, und neue Neuronen werden  gebildet 10
 
 Gefördert werden kann dieser Prozess durch  sportliche Aktivitäten,  Sexualität und Erotik, Herausforderungen im  Alltag und das Aufgehen in  ihnen (Geheimnis des Flow), Solidarität mit  anderen Menschen und die  Aufgabe der Selbstbezogenheit, die Kontrolle  negativer Emotionen,  Vielfalt und die Erfahrung, in der Gesellschaft ein  selbst bestimmtes  Leben führen zu können.   
 
 Am  wichtigsten für das Wohlbefinden aber ist unser Verhältnis zu  anderen  Menschen. Freundschaft und Liebe mit Glück gleichzusetzen, ist   keineswegs übertrieben. Die Aufmerksamkeit, die wir den Menschen in   unserer Nähe schenken, kommt unserer eigenen Stimmung zugute. 11 
Zusammenfassend  kann man sagen: Menschen sind durchaus ihres Glückes  Schmied. Sie  können durch ihre inneren Haltungen, ihre Lebensführung  und ihr  Verhalten viel dazu tun, dass ihr Leben befriedigend, sinnvoll  und  glücklicher verläuft. Beide Autoren richten dabei ihre  Aufmerksamkeit  auf Erfolgsrezepte, die glückliche Menschen in ihrem  Alltag  praktizieren. Sie zu nutzen, ist sinnvoll und kann helfen, das  Leben  glücklicher zu führen. 
 
 
 
 Theologische Einsichten
 
 Glück in theologischer Perspektive hat eine spirituelle Dimension, die sich im Gottesbezug der glaubenden Menschen findet. 
In den Geschichten des Alten Testaments wird das eigene Leben mit allen glücklichen und schwierigen Tagen gedeutet als Gabe Gottes. So wird Josef als glücklich in Ägypten beschrieben, weil Gott bei ihm war und sein Geschick lenkte. Gott ist der Geber allen Glücks. Es lässt sich erfahren in Gütern und Widerfahrnissen, die auf den Geber selbst verweisen, also auf ihre transzendente Herkunft hin durchsichtig werden. Glück ist damit immer Ausdruck einer erfüllten Gottesbeziehung, und der Lebensgewinn der Religion gestaltet sich konkret als Lebensmut und Gottvertrauen. 12
Im Neuen Testament wird zwar an keiner Stelle das Wort glücklich benutzt, dennoch wird das Lebensgefühl beschrieben. Die Seligpreisungen (Mt 5) oder die Geschichte vom verlorenen Sohn (Lk 15, 11-32) zeichnen Bilder gelingenden Lebens, in denen ein neuer Anfang geschenkt wird und eine Welt entworfen wird, in der Menschen Solidarität und Gerechtigkeit leben und erfahren können. Mit Jesus und seiner Vision des Reiches Gottes kommt ein neues Lebensgefühl in die Welt, das mit einer Umwertung der Werte, dem Durchbrechen des Kausalitätsprinzips von Schuld und Strafe und dem Aufscheinen größerer Lebenshorizonte verbunden ist. Denn dort, wo der Mensch den letzten Grund der ihn tragenden Wirklichkeit berührt und danach handelt, gewinnt er sich selbst über das hinaus, was ihm als Durchsetzung endlicher Wünsche und Interessen wichtig erscheint, und wird so zu einer Selbstlosigkeit höherer Ordnung befreit. Es ist der Aspekt einbrechender Unverfügbarkeit und aufleuchtender Transzendenz, der das urchristliche Verständnis vom guten und glückenden Leben offensichtlich so schwer mit dem Konzept in Einklang bringen lässt, das unter dem Glück des Menschen die durch eigene Anstrengung zu erzielende Realität seiner besten ihm innewohnenden Anlagen versteht. Darin liegt sicher auch einer der Gründe, die im jüdisch-urchristlichen Kontext die großen Vorbehalte gegen den griechischen Begriff eudaimonia genährt haben. 13
Glück aus theologischer Perspektive wird man daher immer auch als Transzendenzerfahrung beschreiben. In erfüllten Momenten leuchtet ein anderer, die eigene Wirklichkeit überbietender Horizont auf. Eine Dimension unbedingten Sinns bricht in die Lebensführung des Menschen mit allen Kontingenzen herein. Im Augenblick dieses Glücks weiß der Mensch sich aufgehoben in einer ihm wohlwollend zugewandten, guten Wirklichkeit. 14 Es ist dabei nach Lauster ein Zeichen der Gottebenbildlichkeit des Menschen, dass er dieses Streben nach Glück in sich trägt und nach Sinn sucht. In Momenten gelingenden Lebens werden Mut und Vertrauen geschenkt, die vielleicht die einzige Basis sind, optimistisch und zukunftsoffen durch das Leben zu gehen. Allerdings ist dieses Glück unverfügbar, nicht durch eigene Anstrengung zu erreichen. Es bleibt ein Fragment.
Lauster beschreibt daher die Aufgabe der Religion in der Frage des Glücks folgendermaßen: „Man spricht gemeinhin davon, die Aufgabe der Religion bestünde darin, die Komplexität der Wirklichkeit zu reduzieren, um so dem Menschen Übersicht zu geben. Im Falle des Zusammenhangs von Gott und Glück wird man umgekehrt argumentieren müssen: Religion erhöht die Komplexität des Glücks, um die Übersicht über das, was sich die Menschen unter dem Glück und seiner Erreichbarkeit vorstellen, in Frage zu stellen. Eine religiöse Deutung verabschiedet das Glück nicht – wie in der Moderne häufig geschehen - aufgrund der Tatsache, dass es offensichtlich so schwer oder gar nicht zu erreichen ist. Ebenso wenig beschränkt sie sich nicht einfach auf die Feststellung, das Glück sei unverfügbar. Einem religiösen Verständnis zufolge begegnet der Mensch vielmehr im Glück einem Überschuss an Wirklichkeit und einem Mehrwert des Lebens, der ihn ahnen lässt, dass dieses Glück nicht nur von dieser Welt ist.“ 15
Es ist dabei nach Lauster ein Zeichen der  Gottebenbildlichkeit des  Menschen, dass er dieses Streben nach Glück in  sich trägt und nach Sinn  sucht. In Momenten gelingenden Lebens werden  Mut und Vertrauen  geschenkt, die vielleicht die einzige Basis sind,  optimistisch und  zukunftsoffen durch das Leben zu gehen. Allerdings ist  dieses Glück  unverfügbar, nicht durch eigene Anstrengung zu erreichen.  Es bleibt ein  Fragment. 
 
 Lauster beschreibt daher die Aufgabe  der Religion in der Frage des   Glücks folgendermaßen: „Man spricht  gemeinhin davon, die Aufgabe der   Religion bestünde darin, die  Komplexität der Wirklichkeit zu   reduzieren, um so dem Menschen  Übersicht zu geben. Im Falle des   Zusammenhangs von Gott und Glück wird  man umgekehrt argumentieren   müssen: Religion erhöht die Komplexität des  Glücks, um die Übersicht   über das, was sich die Menschen unter dem  Glück und seiner   Erreichbarkeit in Frage zu stellen. Eine religiöse  Deutung   verabschiedet das Glück nicht … aufgrund der Tatsache, dass es    offensichtlich so schwer oder gar nicht zu erreichen ist. Ebenso wenig    beschränkt sie sich nicht einfach auf die Feststellung, das Glück sei    unverfügbar. Einem religiösen Verständnis zufolge begegnet der Mensch    vielmehr im Glück einem Überschuss an Wirklichkeit und einem Mehrwert    des Lebens, der ihn ahnen lässt, dass dieses Glück nicht nur von dieser    Welt ist.“
 
 
 
 Das Glück als Thema einer Lernstraße
 
 Auch Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und in der    Konfirmandenzeit sind auf der Suche nach Perspektiven für ihr eigenes    Leben. Sie gewinnen immer mehr Eigenständigkeit, suchen Bilder    gelingenden Lebens und gehen der Frage nach, was zu einem glücklichen   Leben führt.16
 
 Die ausgeführte Lernstraße nimmt das Thema in  den verschiedenen   theologischen, psychologischen, philosophischen, in  Teilen auch   populärwissenschaftlichen Aspekten auf. Sie stellt  verschiedene Wege,   Theorien und Bilder gelingenden Lebens vor und lädt  zur   Auseinandersetzung und eigenen Stellungnahme ein. Dabei geht es  nicht  um  die Verabsolutierung einer Perspektive – etwa der  theologischen,   sondern um Informationen über und den Vergleich der  unterschiedlichen   „Erfolgsrezepte zum Glück“. Dabei ist es mir wichtig,  Jugendlichen eine   Alternative zu dem Zwang zu bieten, seines eigenen  Glückes Schmied zu   sein und sich damit selbst zu überfordern. 
 
 
 
 Methodische Überlegungen
 
 Der zeitliche Rahmen sollte eine Doppelstunde umfassen, damit die    einzelnen Stationen in Ruhe bearbeitet werden können. Für die    Konfirmandenarbeit bietet sich ein Vor- oder Nachmittag an.
 
 Der  Rahmen einer Lernstraße mit vier Stationen wurde gewählt, weil er   den  Schülerinnen und Schülern verschiedene Zugangswege zu der Thematik    sowohl im Blick auf die Themen, aber auch in der Methodik erschließt.    Dies liegt besonders in Konfirmandengruppen nahe, die sich in der  Regel  durch eine große Heterogenität auszeichnen; aber auch in   Schulklassen  finden sich bekanntlich sehr unterschiedliche Lerntypen,  für die   verschiedene Zugangswege hilfreich sind. 
 
 
 
 Die Stationen
 
 Station 1: Brettspiel Glücksarchiv
 Sozialform: Gruppenarbeit (5 Personen)
 Zeitrahmen: 20 Minuten 
Die  spielerische Form des Brett- und Würfelspiels   nimmt verschiedene  Perspektiven der Frage nach dem Glück und dem   Glücklichen Leben auf: So  sind persönliche Einschätzungen und   Stellungnahmen zu philosophischen  oder (populär-)wissenschaftlichen   Aussagen gefragt (vgl. Ereigniskarten  Kant, Seneca etc.), die   Jugendliche mit fremden Lebenskonzepten  bekannt machen sollen und   vielleicht Neugier wecken. Aufgaben zu  biblischen Fragestellungen   nehmen theologische Fragestellungen auf und  bringen die Frage nach Gott   und dem Glück ins Spiel. Auch hier soll es  darum gehen, zu eigenen   Reflexionen anzuregen und zu ersten Antworten  zu kommen. Märchen (z.B.   Hans im Glück), Alltagswissen und -erfahrungen  und manche   „Schicksalsschläge“ im Spielverlauf sollen für den nötigen  Spaß im   Spielverlauf sorgen. 
 
 Ziel des Spieles ist es, fremde  Glückskonzepte zur Kenntnis zu nehmen,  Reflexionen und Diskussionen  anzuregen über die Frage anzuregen, wie  ich mir ein glückliches Leben  vorstelle.
 
 
 Station 2: Meditation zu Psalm 139
 Sozialform: Einzelarbeit
 Zeitrahmen: 15 Minuten
War  die erste Station stark durch Dialog und   Gruppenarbeit geprägt, soll  die zweite eine Einzelarbeit sein. Es geht   um die persönliche  Auseinandersetzung mit dem 39. Psalm und dem Dank  an  Gott für das  Geschenk des eigenen Lebens, das der Beter des Psalm  für  sich als  Bekenntnis zu auszusprechen vermag. Das ist sicher nicht  für  alle  Jugendlichen plausibel und in dieser Phase der Entwicklung   vorbehaltlos  nachzusprechen. Dennoch ist es sinnvoll, den Gedanken zur   Kenntnis zu  nehmen und zu bedenken, sich als gelungenes Geschöpf   Gottes, wunderbar  gemacht mit Leib und Seele zu verstehen. Die   Meditation mit Musik und  kreative Gestaltungsmöglichkeit im Malen eines   Bildes sollen den Rahmen  für diese Nachdenklichkeit schaffen.
 
 Jugendlichen, aber auch  nicht wenigen Erwachsenen fällt es oftmals   schwer, persönliche  Bekenntnisse offen auszusprechen. Daher ist nach   der Phase der  individuellen Erarbeitung des Psalms eine kreative   Ausdrucksmöglichkeit  vorgesehen, aber kein Austausch in der Kleingruppe   über die  entstandenen Bilder und die damit verbundenen Gedanken und   Gefühle. 
 
 
 Station 3: Der verlorene Sohn – eine Standbildarbeit
 Sozialform: Gruppenarbeit (5-7 Personen)
 Zeitrahmen: 30 Minuten
Das  Gleichnis vom verlorenen Sohn enthält gerade in   der Versöhnungsszene  am Ende ein starkes Bild von Glück und Versöhnung.   Gerade auf dem  Hintergrund von Scheitern wird ein neuer Anfang   geschenkt. Ein neues  Leben ohne Festlegung auf Scheitern und   Lebenschancen, die vertan sind,  wird dem Zurückkehrenden eröffnet.   Glück erscheint hier in der  Gebrochenheit, im Gewinnen von Autonomie,   die um die Begrenztheit der  eigenen Möglichkeiten weiß. Jugendlichen   eine Ahnung von dieser  Dimension des Glücks zu vermitteln, die nicht   nur auf Gelungenes setzt,  sondern auch das Scheitern und Versagen im   Blick hat, halte ich für  wichtig. Die Standbildarbeit ermöglicht einen   emotionalen Zugang und  einen Rollen- und Perspektivenwechsel, der über   das intellektuelle  Erarbeiten hinausgeht. 
 
 
 Station 4: Glücksrezepte
 Sozialform: Gruppenarbeit (5 Personen)
 Zeitrahmen: 15 Minuten
Die  Glücksrezepte  nehmen wichtige und hilfreiche   Erkenntnisse der  Psychologie auf, die das Leben erleichtern und   glücklicher sein lassen  können – so belegen es jedenfalls Befragungen   und Tests. Bei dieser  Station soll es darum gehen, die Erkenntnisse der   Psychologie  kennenzulernen und auf die Plausibilität für das eigene   Leben zu  prüfen. Daher soll ein Ranking erstellt werden. Im Austausch   mit den  anderen Gruppenteilnehmern sollen verschiedene Wege und    Lebensperspektiven aufscheinen. Auch hier ist der Ansatz bei den    zunächst fremden Konzepten; vermutlich werden aber manche Jugendliche    Übereinstimmungen, aber auch Widersprüche zu ihren Lebenserfahrungen    entdecken. Hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um    Verbindendes und Unterschiedliches, denn Menschen haben    unterschiedliche Lebenserfahrungen, auch die Jugendlichen der 7.    Jahrgangstufe. Die Offenheit für ganz andere Ideen soll ausdrücklich    gewahrt sein. 
 
 Ergänzt werden können diese Lernstationen durch  weitere wie die   Gestaltung der Seligpreisungen oder des Märchens „Hans  im Glück“. 
 Die abschließende Auswertung kann in Form eines  Schreibspiels   geschehen, in dem die Berührungspunkte und die  Unterschiede zwischen   den unterschiedlichen Perspektiven  herausgearbeitet werden. Die Form   sich überschneidender Kreise kann  eine Anregung sein, um die   Schnittmenge zwischen den verschiedenen  Perspektiven herauszuarbeiten.   Eine andere Form, die auf das  persönliche Resümee abzielt, ist ein   Brief an einen Freund/eine  Freundin, in dem der Verfasser, die   Verfasserin Hinweise für den Weg zu  einem glücklichen Leben gibt.
| Nenne zwei glückliche Menschen aus der Bibel. Rücke drei Felder vor. | Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen  Dingen, Unglück oft durch die Vernachlässigung kleiner Dinge.  Stimmt diese These? Begründe deine Meinung! Rücke bei Anerkennung der Argumentation durch die Gruppe sieben Felder vor. | 
| Du hättest einen Menschen glücklich machen können, es aber nicht getan. Gehe acht Felder zurück! | Du hast Glück! Einfach so drei Felder vor! | 
| Erzähle eine Begebenheit, bei der du einen Menschen glücklich erlebt hast. Rücke vier Felder vor! | Erzähle eine Begebenheit, wo du selber glücklich gewesen bist. Rücke vier Felder vor! | 
| Erzähle das Märchen vom „Hans im Glück“! Wenn du es kennst und erzählen kannst, rücke sieben Felder vor! 
 | Das Glück, das mich gestern geküsst hat, ist heute  schon zerronnen. Stimmt die These? Begründe deine Meinung. Bei Anerkennung deiner Argumente durch die anderen, rücke sechs Felder vor! | 
| Dass andere Leute kein Glück haben, finden wir sehr  natürlich, dass wir selber keines haben, erscheint uns immer unfassbar. Stimmt die These? Begründe deine Meinung. Bei Anerkennung durch die anderen rücke sechs Felder vor! | Nenne ein Glückssymbol! Rücke zwei Felder vor! | 
| Kennst du ein Glücksrezept? Wenn ja, erzähle davon und rücke vier Felder vor! | Jesus begegnete vielen Menschen und hat sie glücklich gemacht. Erzähle eine  Geschichte davon. | 
| Manchmal stellen sich Menschen selbst ein Bein. Welche Rezepte  kennst du zum Unglücklichsein? 
 | Man soll dort  bleiben, wo man sich glücklich fühlt. Glück ist ein transportempfindliches  Möbelstück.  Stimmt die These?  Begründe deine Meinung! | 
| Du hast Pech gehabt! Rücke einfach so zehn Felder zurück! | Kein anderes  Glück empfind‘ ich als zu lernen.  Stimmt die These?  Begründe deine Meinung! | 
| Frage einen/eine deiner Mitspieler, wann er/sie in der vergangenen Woche glücklich war. Rückt beide fünf Felder vor! | Im Alten Testament wird von glücklichen und unglücklichen Menschen erzählt. Nenne zwei, die  unglücklich waren. | 
| Frage eine/n deiner Mitspieler/innen, wie du ihr/ihm einen Gefallen tun kannst. Wenn du ihn erfüllen kannst, rücke drei Felder vor. | In der Bibel erzählen Menschen davon, dass Gott sie glücklich gemacht hat. Erzähle eine  Geschichte! 
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| Der Besitz macht  uns nicht halb so glücklich, wie uns der Verlust unglücklich macht. Stimmt die These?  Begründe deine Meinung! | Heute bist du mit dem falschen Fuß aufgestanden, nichts gelingt. Rücke zehn Felder zurück! | 
| Nenne ein Sprichwort zum Thema Unglück. Rücke drei Felder vor! | Jeder ist seines Glückes… Ergänze das  Sprichwort! | 
| Singe ein Lied, in dem „Glück“ vorkommt! Rücke fünf Felder vor! | Nenne eine der Seligpreisungen aus dem Neuen Testament! Bei einer richtigen Antwort rücke fünf Felder vor! | 
| Manche Menschen tragen einen Talisman. Warum? Rücke pro Antwort ein Feld vor! | Ohne Gefährten  ist kein Glück erfreulich.  Stimmt die These?  Begründe deine Meinung! | 
| Wenn du am glücklichsten bist, sieht dich Gott. (Bantu-Weisheit) Stimmt das Sprichwort? Begründe  deine Meinung! | Wir sind nicht auf der Welt, um glücklich zu  werden, sondern um unsere Pflicht zu erfüllen.  Stimmt die These? Begründe deine Meinung! | 
| M 1 Das Spielbrett sollte mindestens 100 Felder (70  normale und 30 Ereignisfelder) umfassen.  Spielregeln für das Glücksarchiv: 
 | 
| M 2 Anleitung zur Station 2: 
 Nimm dir ein Blatt Papier und male ein Motiv aus dem Psalm. Wenn du magst, höre dabei Musik. Psalm 139, 11-17 | 
| M 3 Anleitung zur Station 3: 
 Auswertungsfragen: 
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| M 4 Anleitung zur Station 4: 
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| Genieße den Augenblick! | 
| Beziehungen zu Menschen haben oberste Priorität! | 
| Konzentriere Dich auf das Wesentliche | 
| Fordere Dich in Arbeit und Freizeit! | 
| Tue so, als ob Du glücklich wärst, und Du wirst es sein! | 
| Übe Dich in Gelassenheit! | 
Anmerkungen
- Vgl. Jörg Lauster, Gott und das Glück. Das Schicksal des guten Lebens im Christentum, Gütersloh 2004, 11.
- Vgl. Martin E.P Seligmann, Der Glücksfaktor. Warum Optimisten länger leben, Ulm 2005.
- A.a.O., 221ff.
- Um einen Überblick zu verschaffen, seien die Signaturstärken vollständig aufgeführt: Neugier, Lerneifer, Urteilskraft, Kreativität, Intelligenz, Weitblick, Tapferkeit, Durchhaltekraft, Integrität, Mensche
- Vgl. Calver Bibelkonkordanz, Stuttgart 1983, 431f.
- nfreundlichkeit, lieben und sich lieben lassen, Staatsbürgertum, Fairness, Selbstkontrolle, Klugheit, Bescheidenheit, Schönheitssinn, Dankbarkeit, Optimismus, Spiritualität, Vergebung, Humor, Begeisterung, a.a.O., 256f.
- A.a.O., 258f.
- A.a.O., 143.
- A.a.O., 166ff
- Vgl. Stefan Klein, Die Glücksformel, Reinbeck bei Hamburg 2002.
- Vgl. a.a.O., 210 ff.
- Vgl. a.a.O., 283.
- Vgl. Lauster, a.a.O., 23.
- Vgl. a.a.O., 35f. Vgl. 174f.
- A.a.O., 190.
- Ebd., S. 190.
- Vgl. Michaelsen, Susanne: „… damit ich mich nach der Schule nicht hetzen muss.“ Eine Schülerbefragung zu Konfirmandenunterricht und Ganztagsschule, in: Loccumer Pelikan 1/07, S. 34ff., insbesondere Anm. 6.
- Quelle: www.gluecksarchiv.de (in Auszügen).
 
