- Positionen und Konstruktionen von KI und Transhumanismus
Dass einführend zu einem solchen Titel ein kritischer Abstand zum darin erhobenen Selbstanspruch geäußert wird, liegt ebenso in der Textgattung wie in der zu verhandelnden Sache begründet. Und so sei auch hier einführend gesagt: Theologische Positionen zu Künstlicher Intelligenz und zu Transhumanismus überblicken zu wollen, ist kaum möglich: Erstens, weil die Terminologien und damit der Gegenstandbereich sehr unscharf sind und sich ständig weiter entwickeln – mit Peter Dabrock ein „moving target“2. Zweitens, weil die Debatte seit einigen Jahren schier explodiert ist, was die knapp 300 Treffer zu den Schlagworten in der theologischen Datenbank „IxTheo“ anzeigen – für Publikationen aus den letzten drei Jahren. Und drittens, weil die Abgrenzung dessen, was als theologische Position in einer so breiten Debatte gelten kann, kaum möglich ist.
Vor diesem Hintergrund sollen im Folgenden Positionierungen im engeren Sinn beleuchtet werden, also theologische Ortsbestimmungen dazu, was als Transhumanismus und KI verstanden wird in Bezug auf das eigene Feld. Deutlich wird so die sprachliche Konstruktion des Gegenstands als Thema der Theologie. Während Analysen zu diesen sprachlichen Konstruktionen etwa im Feld von Wissenschaft, Wirtschaft oder Medien bereits vorgeschlagen wurden,3 steht eine solche für die theologische Debatte bislang aus.4 Dazu werden elf Topoi herausgearbeitet als die KI und Transhumanismus in den letzten drei Jahren theologisch reflektiert werden.
Dabei stellen KI und Transhumanismus zwar verbundene Felder dar, die sich aber dennoch unterscheiden: Unter dem Schlagwort „Künstliche Intelligenz“ werden in der Debatte technische Entwicklungen gefasst, die in irgendeiner Weise Selbststeuerung entwickeln können bis hin zur Vorstellung einer im engen Wortsinn autonomen Maschine. Mit dem Phänomen des Transhumanismus kommt stärker eine Debatte in den Blick, die die Ausweitung menschlicher Handlungs-, Denk- und Gestaltungsmöglichkeiten durch maschinelles Enhancement – oft mit KI-Technologien – des Menschen reflektiert.5 Diese grenzen an Debatten des Posthumanismus, welche die Überwindung oder Ablösung menschlicher Akteur*innen durch maschinelle Akteur*innen in den Blick nehmen. In der theologischen Debatte zeigt sich eine starke Überlappung beider durch die anthropozentrische Frageperspektive, wie in den Topoi deutlich wird.
- Topoi über KI und Transhumanismus in der theologischen Debatte
Topos des Menschen als Schöpfer der Maschine
Ein erster Topos findet sich vor allem in den KI-Debatten und beschreibt den Menschen als Schöpfer der Maschine. Aufgerufen wird die Spannung zwischen dem Auftrag des Menschen zur Weltgestaltung und seiner eigenen Geschöpflichkeit als Grenze dieses Auftrags.6 So „ist der Mensch gegenüber der Maschine Schöpfer“, Gestalter der Welt.7 Auf der anderen Seite bekommt dieser Auftrag im Blick auf KI eine spezifische Spitze: Diese trägt im Streben des Menschen nach einer „Superintelligenz“ nach Manfred Oeming Züge des Strebens nach Gottgleichheit: „[…] Die Missionare des neuen Gottes [sind] den Menschen vergleichbar, die den Turm von Babel bauen wollten. Sie meinten, schon oben bei Gott zu sein, mussten aber letztlich scheitern; Gott bleibt diesen Superprodukten von Denkmaschinen qualitativ unendlich überlegen, auch zu den Cyborgs muss Gott tief „hinabsteigen“ (Gen 11,5).“8 Oeming verwehrt sich gegen entsprechende Heilsverheißungen und betont die Grenzen des menschlichen Vernunftgebrauchs gegenüber einer „geschickt zeitgeistgemäß mutierenden ‚Religion der Intelligenz‘“.9 Angedeutet ist hier sowohl die Erschaffung einer den Menschen überlegenen technischen Superintelligenz als auch die Frage nach maschinellem Enhancement des Menschen, das diesen gottgleicher zu machen meint. Ob dieser Topos den technischen Möglichkeiten von KI überhaupt gerecht wird, ist mit Ohly kritisch zu fragen, wenn er gegen überzogene Erwartungen festhält: „Wir werden jedoch kein Schöpfer neuer Subjekte.“10
Topos der menschgleichen Maschine
Dass KI und Transhumanismus ein „Bewusstsein über den Status und die Position des Menschen“ schaffen, zieht sich durch die gesamte Debatte.11 Entsprechend viel Raum nimmt in beiden Debatten die Frage ein, ob Maschinen als „besserer Mensch“ helfen oder den Menschen ablösen – in meinen Worten den Topos der menschgleichen Maschine.13 In den Fokus kommen hier die in der Technikphilosophie sehr breit geführten Debatten um einen möglichen Subjektstatus von Maschinen14 und der Erweiterung human-technologischer Handlungsnetze, mögliche Erweiterungen des Handlung- und Bewusstseinsbegriffs15 sowie Erweiterungen des Begriffes der Vernunft16 oder der Intelligenz.17 Dabei teilen die Autor*innen nahezu durchgehend das Anliegen, die Maschinen als Simulationen menschlicher Fähigkeiten zu beschreiben und somit die vorher aufgemachten Differenzierungen im Blick auf Handlung, Bewusstsein, Vernunft u.a. als kategoriale Unterscheidungen aufrecht zu erhalten: Theologische Versuche, das Humanum des Menschen etwa als homo sacer18 oder spezifische Leib-Seele-Struktur19 herauszustellen, seine spezifische Moralität zu beschreiben oder auf die Besonderheit des „Widerfahrnischarakters“20 menschlichen Lebens abzuheben,21 zielen auf eine kategoriale Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine.22 Hier liegt ein deutlicher Unterschied zu technikphilosophischen Debatten, die stärker auf graduelle Unterscheidungen zwischen Mensch und Maschine abzielen.
Topos des maschinengleichen Menschen
Diese Linie führt der dritte Topos des maschinengleichen Menschen fort: Gewissermaßen als Rückseite der Beschreibung der menschengleichen Maschine findet sich Kritik an der im Hintergrund stehenden Anthropologie.23 In dieser Umkehrung liegt eine zentrale Grundlage der im vorangegangenen Abschnitt skizzierten Frage nach der grundsätzlichen Vergleichbarkeit von Mensch und Maschine überhaupt. Die „Computeranthropologie“ des Transhumanismus versteht nach Dürr den „Menschen als eine Art biologischen Computer […] und die Wirklichkeit als atomistischen und zumeist reduktiv physikalistisch konzipierten Informationsmonismus, in dem die Differenz von Mensch und Maschine eingeebnet wurde.“24
Im Zuge der Nachbildung menschlicher Funktionsweisen durch Maschinen in der KI-Entwicklung wurde das menschliche Gehirn funktionalanalog zum Computer beschrieben, was nach Tobias Müller zu einer Doppelbewegung geführt hat: „Einerseits wird der Erfolg der KI-Systeme als Beleg dafür aufgefasst, dass es sich beim Menschen auch nur um eine – wenn auch biologische und lernfähige – Input-Output-Maschine handle […]. Andererseits werden nun teilweise den KI-Systemen in einem starken Sinn mentale Fähigkeiten und Qualitäten wie Erleben, Denken, Erkennen und Wollen zugeschrieben, so dass es mittlerweile schon ernsthafte Diskussionen darüber gibt, ob solche Systeme nicht als Person angesehen werden müssten und ihnen damit Menschenrechte zukämen.“25 Ein solcher Computerfunktionalismus25 versteht den Menschen vorrangig als „Informationsstruktur“, wie Anna Puzio in ihrer Rekonstruktion der „Anthropologie der Information“ überzeugend darstellt.27
In dieser Linie liegen auch Beiträge, die die theologische Rede von der Gottebenbildlichkeit von Künstlicher Intelligenz abgrenzen,28 nach der möglichen oder gewünschten „Perfektionierung“ des Menschen durch und im Gegenüber zur Technik fragen29 oder – deutlich zugespitzter – der „symbolischen Verelendung“ des Transhumanismus durch eine „Verteidigung des Heiligen“ begegnen wollen.30 Ob damit notwendigerweise die „Auflösung, Überwindung und Abschaffung des Menschlichen“31 verbunden ist, wird ebenso diskutiert wie die Frage nach dem Wert der Natur.32 Dieser Topos findet sich überwiegend in der Debatte des Transhumanismus, weniger im KI-Diskurs.33
Topoi zu den anthropologischen Konsequenzen der Entwicklung von KI-Technologien
Angeschlossen an diese grundlegenden Beschreibungen finden sich drei Topoi zu den anthropologischen Konsequenzen der Entwicklung von KI-Technologien.
Zum einen findet sich der Topos vom Ende der Sozialität: Da zunehmend unklar wird, ob das Gegenüber Mensch oder Maschine ist, verändern sich die Anforderungen sozialer Intelligenz und Sozialität gegenüber Maschinen müsse neu gedacht werden.34 Zu verhandeln sind daher auch die Gefühle des Menschen gegenüber einer Maschine, was die Bedeutung von Sozialität ausweitet.
Zum anderen kritisiert der Topos des Endes des (verantwortlichen) Handelns, dass nicht-menschliche Akteure Kategorien wie Zuschreibung und Verantwortung verwischen.35 Im Hintergrund stehen die philosophischen Debatten um einen möglichen Subjektstatus von KI-basierten Maschinen.36
Verbunden und doch mit anderer Stoßrichtung ist dieser oft mit dem Topos des Endes der Freiheit durch Überwachung: Die durch die maschinellen Akteure gesammelten Daten und deren Vernetzung werden als ein Instrument der Überwachung, Kontrolle und Steuerung beschrieben.37 Dieser in der KI-Debatte entwickelte Topos wird im Blick auf den Transhumanismus spezifisch zugespitzt: „Das transhumanistische Vorhaben einer Perfektionierung des Menschen setzt normative Bestimmungen voraus, was der TH für ‚defizitär‘ oder ‚erstrebenswert‘ hält. Die Zielvorstellungen des TH haben Einblicke in dessen normativen Bezugsrahmen eröffnet. Perfektionierung und Glück werden mit ökonomischen und finanziellen Zielen, Leistungsfähigkeit, Produktivität und Effizienz zusammengebracht. Zugleich konnten wieder Diskriminierungen aufgedeckt werden.“38
Topos der Wirklichkeitskontrolle durch Maschinen
Auf der Seite der Maschinen spiegelt sich diese Beschreibung im Topos der Wirklichkeitskontrolle durch Maschinen in den Debatten um den Transhumanismus: Das transhumanistische Projekt strebt nach Puzio auf die „Perfektionierung des Menschen“ und somit nach „uneingeschränkter Freiheit, Kontrolle über die ganze menschliche Konstitution und nach Überwindung jeglicher Kontingenz“ – also nach Totalisierung durch die „Technobiomacht“.39 Dies ist verbunden mit dem Kontrollverlust der Menschen.40 Im Blick auf den Transhumanismus wird als Topos nichts weniger als das Ende der schöpfungshaften Ontologie ausgerufen: „Dem Transhumanismus eignet […] eine im Kern kompetitive Ontologie der unvermittelten Vielheit. Alle Weltelemente stehen hier in ständiger Konkurrenz zueinander, bestreiten sich und können sich eschatologisch nur noch ins Allgemeine auflösen. Dagegen hat die Theologie ihren archimedischen Punkt in einer partizipativen Ontologie der Schöpfung und setzt bei der Einheit-in-Vielfalt des dreieinen Gottes an, in dessen Ebenbild der Mensch geschaffen und die Schöpfung analog dazu wesensmäßig konstituiert […]“41 erscheint.
Topoi der Abschaffung des Todes und der Singularität
Verbunden ist diese mit einer funktionalistischen Ontologie des Bio- und Geo-Engineering,42 die zur Auflösung des „Geheimnis“ der Welt43 führt. Präzisiert wird diese Vorstellung zum einen im Topos der Abschaffung des Todes durch den Transhumanismus: Die innerweltliche Steigerung menschlichen Lebens „bis zur Unendlichkeit“44 durchbreche die christliche Perspektive auf Endlichkeit, Tod und Unendlichkeit.45 Der Transhumanismus stelle die Frage nach einer begründeten Hoffnung des Menschen auf ein Leben nach dem Tod, jedoch in spezifisch modifizierter Weise: Während transhumanistische Zukunftsvisionen das Endliche rein innerweltlich-quantitativ bis zur Unendlichkeit steigern und verbessern wollen, rechnet der christliche Glaube vielmehr mit einer qualitativ-endgültigen Vollendung des Endlichen – gegen die transhumanistische Unendlichkeit wird hier die theologische Vollendlichkeit gestellt.“46 Dieser Punkt wird interessanterweise im Blick auf KI-Technologien kaum aufgerufen.
Zum anderen wird mit Rekurs auf den Topos der Singularität der theologische Anspruch des Transhumanismus markiert.47 Dieser Topos ist jedoch nicht unumstritten: Dabrock gibt angesichts der technischen Möglichkeiten zu bedenken, dass der „Denksport in den Verästelungen der Gotteslehre im Vergleich zu KI“48 das zentrale Problem nicht treffe: „Diese Form der Rehybridisierung, insbesondere in der Moderne einer sich entwickelt habenden funktionalen Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Sphären und eines einigermaßen erträglichen Pluralismus, erscheint mir viel gefährlicher für ein auch religionskompatibles gesellschaftliches Leben wie auch für das Verständnis von Selbstbewusstsein und Freiheit als Phantasien über Singularität.“49 Folgt man dem Topos der Singularität und Wirklichkeitskontrolle hingegen, ergibt sich konsequent in dieser Linie der Topos der Kritik am Transhumanismus als Religion oder Ideologie mit einer starken transzendenten Dynamik50 – die nach Dürr der christlichen Religion diametral gegenüber steht und als „biopolitisches Programm“51 machtvoll agiert.52 Während diese Topoi in den Debatten um den Transhumanismus sehr prominent sind, werden sie trotz der engen technischen Verwandtschaft in den Debatten um KI kaum thematisiert.
KI und Transhumanismus als „Spiegelimagination“ für Gotteslehre und Anthropologie
Die Rekonstruktionen der Topoi, mit denen KI und Transhumanismus als Gegenstand der Theologie eingeführt werden, lässt zweierlei erkennen.
Erstens stellt sich der theologische Diskurs sehr „untechnisch“ dar: In den Beiträgen finden sich eher flächige Beschreibungen der KI-Technologien, die kaum mit ihren Anwendungsfeldern verbunden sind. Dies ist umso verwunderlicher als technische Entwicklungen bisher in der Theologie eben vor allem in und ausgehend von ihren Anwendungsfeldern diskutiert wurden. Beschreibungen wie „maschinelles Lernen“, „Selbststeuerung“, „neuronale Netze“ u.a. stehen häufig nebeneinander und werden selten ihren Anwendungen zugeordnet. So kommen KI und Transhumanismus nicht als Technologienbündel in den Blick, sondern werden vor allem als kulturelles Phänomen wahrgenommen – meist ohne dass diese Perspektive explizit gemacht wird und damit benannt würde, was die Zielrichtung, Stärken und Grenzen dieses Zugangs sind. Dies gilt für den Transhumanismus in noch stärkerem Maß, da hier auch in der Debatte selbst die Grenzen zwischen den technischen Entwicklungen und dem philosophischen Begleitdiskurs oft verschwimmen. Anders formuliert: Die technologischen Entwicklungen kommen in der Breite der Debatte stärker als dogmatische und kulturelle Fragen und nicht als technische und materialethische Herausforderungen in den Blick.53
Zweitens werden die Fragen theologisch im Feld der Anthropologie und Gotteslehre – und davon ausgehend in der Ontologie und Eschatologie – verortet. Überhaupt erst durch diesen Bezug wird die theologische Relevanz der Themen als eigenständige Herausforderungen – und nicht als bloße technische Anwendungen – begründet.54 So verflechten sich die skizzierten Topoi zu einer Technik-Imagination, die stark von Fragen der theologischen Anthropologie und Gotteslehre geprägt ist – und weniger von gegenwärtigen KI-Anwendungen.55
Eine Metapher von Gerfried Stocker aufnehmend lässt sich dies als „Spiegelimagination“ beschreiben: „Die künstliche Intelligenz ist ein Spiegel von uns Menschen, und die Frage, ob es bei Robotern um die Ablösung bzw. den Ersatz von uns Menschen geht oder ‚bloß‘ um unser [sic!] Assistent, kommt dann erst an zweiter Stelle. Zunächst müssen wir uns nämlich damit beschäftigen, wer und was wir Menschen sind.“56 Die theologische Debatte um KI und Transhumanismus adressiert somit weniger die Einsatzgebiete, Chancen und Grenzen eines Technologienbündels, sondern stellt den Spiegel für die Frage nach dem Menschen nach sich selbst zur Verfügung. Als Imagination beschreibt diese Vorstellungswelt – das Konzept des „social imaginary“ von Charles Taylor aufgreifend – „the ways people imagine their social existence“.57 Imaginationen prägen nach Taylor, wie wir unsere Welt erleben und uns in ihr bewegen. Sie bilden den Rahmen individueller und gesellschaftlicher Kommunikationsprozesse und ermöglichen „common practices and a widely shared sense of legitimacy“.58 In der Imagination von KI und Transhumanismus, wie sie derzeit in der theologischen Debatte erkennbar wird, spiegelt sich dann nicht nur eine Auseinandersetzung mit bestimmten Technologien und deren philosophischen Deutungen, sondern auch die jeweils im Hintergrund stehende theologische Anthropologie. Dass dabei das Spiegelbild immer auch durch den Spiegel selbst geprägt ist, ist im Feld digitaler Technologien besonders deutlich: Denn KI-basierte Technologien sind Medium der Selbstkenntnis und des Selbstseins in einer technisierten Welt – etwa in Form von algorithmischen Steuerungen in der Selbst- und Weltwahrnehmung in sozialen Medien.
Deutlich wird in dieser Analyse, dass der Theologie im Zusammenspiel der breiten Debatten um KI und Transhumanismus eine besondere Sensibilität für die anthropologischen Dimensionen dieser Technologien zu eigen ist. Dazu zwei Schlussbemerkungen.
Zum einen stellt sich die Frage, ob dieser Zugang gerade im Feld der KI derzeit der drängende ist.59 Wir haben „schlicht andere drängende Probleme“ als die bis ins „Phantasmatische“ hineinreichenden post- und transhumanistischen Debatten mit hohem „Ablenkungspotential“, formulierte Dabrock jüngst pointiert.60 Das Problem des hohen Ablenkungspotentials zeigt die Spiegelmetapher bereits an: Gegenstand der Debatte ist weniger die technologische Entwicklung als das Selbst- und Weltbild der Beitragenden. Ein Blick hinter den Spiegel – und in die materialen Anwendungen von KI – zeigt, dass die notwendige Kritik an den Technologien und ihren philosophischen Hintergründen dringend notwendig ist – jeweils angebunden an die Anwendungen. So kommt dann etwa die von Dabrock geforderte Frage nach der Datensouveränität in den Blick, die wiederum abhängig ist und verbunden bleibt mit den anthropologischen Rahmenbedingungen, unter denen Menschsein in einer technisierten Welt bestimmt sein soll. Zu reflektieren ist also auf das, was hinter dem Spiegel steht.
Zum anderen muss der Blick auf den Spiegel selbst fallen: Während die technomorphe Anthropologie zutreffend Gegenstand der Kritik wird, steht die Gegenfrage bisher wenig im Fokus: Die Frage nämlich, ob und wie die anthropomorphe sprachliche Konstruktion des KI-Diskurses selbst nicht nur die Anthropologie, sondern auch die Technologien verfehlt. Leitend in der Debatte – nicht nur in der Theologie – ist eine imitative Imagination von KI: Eine Vorstellung, die auf die Imitation, Simulation und vielleicht Überbietung des Menschen abzielt und somit bestimmte anthropologische Fragen sprachlich konstruiert – neben den technologischen Entwicklungen.61 Technikhistorisch begründet zieht sich diese Imagination durch die KI-Debatte und sachlich zugespitzt durch die Debatte um den Transhumanismus. Ein Blick in die ethischen Debatten lässt fragen, ob hier die zentralen theologischen Herausforderungen liegen: Wo stellen sich anthropologische Herausforderungen – und wo sind diese nur durch die imitativen anthropomorphen Sprachspiele insinuiert und nicht durch die technologischen Entwicklungen?62 Wo wird also zurecht der Spiegel vorgehalten – und wo verdeckt der Spiegel die technischen Entwicklungen und deren nötige theologische Kritik? Und wo muss die imitative Imagination selbst Gegenstand der Kritik werden? Diese Fragen – auch im Licht des medialen Charakters des Spiegels selbst – zu bedenken und im Zusammenspiel dieser Dimensionen sowohl zur Kritik von Technikimaginationen als auch zur anthropologischen (Sprach)Kritik im Sinne einer „imaginationssensiblen“ KI-Ethik63 beizutragen, ist eine bleibende Herausforderung theologischen Nachdenkens über KI und Transhumanismus.
Anmerkungen
- Beim folgenden Text handelt es sich um einen Wiederabdruck des Beitrags der Autorin: Theologische Positionen zu Transhumanismus und KI – ein Überblick, in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 75 (2023) 2, 1-13. https://doi.org/10.1515/zpt-2023-2003 (29.11.2024).
- Dabrock, Prüft aber alles und das Gute behaltet!”, 635.
- Fink, Menschengetriebene Technologie oder technologiegetriebene Menschen?, in: van Oorschot / Fucker (Hg.), Framing KI.
- Eine andere Perspektive wäre die Frage nach den religiösen Einflüssen auf das Aufkommen von Transhumanismus. Vgl. dafür einführend Krüger, Virtualität und Unsterblichkeit, 110-114.
- Für eine Differenzierung des begrifflichen Feldes vgl. Dürr, Eine christliche Kritik des Transhumanismus, 557-583.
- Sturm, Transhumanismus und Digitalisierung: theologisch-anthropologische Perspektiven 446; Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 16.
- Sturm, Transhumanismus und Digitalisierung: theologisch-anthropologische Perspektiven, 447.
- Oeming, Intelligentia Dei, 495.
- Ebd., 494.
- Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 17.
- Stocker, Von künstlicher Intelligenz zur sozialen Intelligenz, 73; Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 15; Sturm, Transhumanismus und Digitalisierung: theologisch-anthropologische Perspektiven, 440.
- Guggenberger, Die Maschine als besserer Mensch, 33-52.
- Stocker, Von künstlicher Intelligenz zur sozialen Intelligenz, 84; Fuchs, Selbstlernende Systeme – ethische Fragen, 114.
- Fuchs, Selbstlernende Systeme – ethische Fragen; Müller, Künstliche Intelligenz und menschliches Selbstverständnis, 341; Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 49-72.
- Müller, Künstliche Intelligenz und menschliches Selbstverständnis, 363; Schäffner, Die Algorithmisierung der Moral, 75-92; Rutzmoser, Können Maschinen handeln? , 25-40.
- Sieben, Denkende Maschinen, 11-24.
- Stocker, Von Künstlicher Intelligenz zur sozialen Intelligenz; Kirchschläger, Superintelligente Systeme und Menschenwürde, 134-154; Beuttler / Iff / Losch / Mühling / Rothgangel (Hg.): Superintelligenz?.
- Dürr, Homo Novus, 141.
- Sieben, Denkende Maschinen.
- Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 46.79.93-105.
- Fuchs, Selbstlernende Systeme – ethische Fragen; Göcke/ Grössl, Anthropologie der Digitalisierung, 333.
- Diese beschreibt Puzio als Grundlage des Transhumanismus: „Was unterscheidet den Menschen (noch) von der Maschine? Was kann der Mensch, was die Maschine nicht kann oder nicht können wird?“ Puzio, Über-Menschen, 10.
- Göcke / Meier-Hamidi, Designobjekt Mensch.
- Dürr, Homo Novus, 258.
- Müller, Künstliche Intelligenz und menschliches Selbstverständnis, 342-343.
- Ebd.; Karger, Die Computermetapher, 41-52.
- Puzio, Über-Menschen, 61-80.81-230; Puzio, Der berechenbare Mensch im Transhumanismus, 53-74; Puzio / Filipović, Personen als Informationsbündel? 89-113.
- Evers, Gottebenbildlichkeit und Künstliche Intelligenz, 137-170.
- Bahne, Die Perfektionierung des Menschen?
- Hoff, Verteidigung des Heiligen.
- Dürr, Homo Novus, 23.
- Puzio / Rutzmoser / Endres, Menschsein in einer technisierten Welt. Einleitende Bemerkungen, 3.
- Vgl. zum Bild des Menschen im KI-Diskurs Höhne, Bilder des Menschlichen, 111-135; Evers, Gottebenbildlichkeit und Künstliche Intelligenz.
- Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 49-72; Stocker, Von künstlicher Intelligenz zur sozialen Intelligenz; Kirchschläger, Superintelligente Systeme und Menschenwürde; Dürr, Homo Novus, 28. 126. 356.
- Dabrock, „Prüft aber alles und das Gute behaltet!”: Theologisches und Ethisches zu Künstlicher Intelligenz, 643; Fritz / Brandt, Verteilte Moral in Zeiten von KI?, 526-555; Höhne, Bilder des Menschlichen.
- Dabei finden sich unterschiedliche Begründungen für die Notwendigkeit, einen solchen zu erwägen: Erstens geht es um maschinelle Systeme, deren Ergebnisse in ihrer Komplexität von Menschen nicht mehr nachvollzogen werden können. Im Hintergrund können zweitens Systeme stehen, deren Konstruktion von außen undurchsichtig ist (Black-Box-Algorithmen). Und zuletzt kann es sich um selbstlernende Systeme handeln, die sich an verändernde Umgebungen auf eine Weise anpassen, dass sie Ergebnisse tätigen, die keinem menschlichen Akteur zugeschrieben werden können.
- Stocker, Von künstlicher Intelligenz zur sozialen Intelligenz, 87; Hofstetter, Mensch, Maschine! 98-112.
- Puzio, Über-Menschen, 348.
- A.a.O., 348-349; Dürr, Homo Novus, 127.
- Dürr, Homo Novus, 331.
- A.a.O., 364.
- Göcke / Grössl, Anthropologie der Digitalisierung, 334.336-337.
- Dabrock, „Prüft aber alles und das Gute behaltet!”: Theologisches und Ethisches zu Künstlicher Intelligenz, 639.
- Dürr, Homo Novus, 22.
- Grössl, Die Abschaffung des Todes, 13-16; Dürr, Homo Novus, 156.
- Dürr, Homo Novus, 22.
- Göcke / Grössl, Anthropologie der Digitalisierung, 331; Filipović, Nur Science-Fiction?, 13.
- Dabrock, „Prüft aber alles und das Gute behaltet!”, 640.
- A.a.O., 642.
- Maasen et al., Immanente Religion – Transzendente Technologie.
- Dürr, Homo Novus, 136. 145.
- Puzio, Über-Menschen, 269-287; Dürr, Homo Novus, 124.163-167.369-403; Sturm, Transhumanismus und Digitalisierung, 437.
- Dies gilt für die breite theologische Debatte, die hier in den Blick kommt. In Anwendungsfeldern der materialen Ethik finden sich auch in der Theologie sehr techniknahe Erwägungen – die dann interessanterweise wiederum wenig Schnittmengen mit der hier skizzierten breiten theologischen Debatte zeigen.
- Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 13–29; Göcke / Grössl, Anthropologie der Digitalisierung, 327; Endres / Puzio / Rutzmoser, Menschsein in einer technisierten Welt, 4.
- Gerade der Bezug auf die Anthropologie wird meist explizit gemacht. Ohly, Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz, 15; Filipović, Nur Science-Fiction?, 13; Müller, Künstliche Intelligenz und menschliches Selbstverständnis, 342; Göcke / Grössl, Anthropologie der Digitalisierung, 331; Puzio, Über-Menschen, 10. Begründet wird dieser Bezug zumeist kultur- oder techniktheoretisch. Puzio / Rutzmoser / Endres, Menschsein in einer technisierten Welt, 2. 4; Göcke / Grössl, Anthropologie der Digitalisierung, 327.
- Stocker, Von künstlicher Intelligenz zur sozialen Intelligenz, 74.
- Taylor, Modern social imaginaries, 23.
- Ebd.
- Diese Frage stellt sich in ähnlicher Weise im Feld der KI-Ethik insgesamt. Vgl. van Oorschot, „Alles Technik, oder was?“, 28-47.
- Dabrock, Prüft aber alles und das Gute behaltet!”, 642.
- van Oorschot, „Alles Technik, oder was?“.
- Dass dies nicht nur die theologischen Debatten betrifft, ist offensichtlich. Differenzierte Diskursanalysen liegen bisher nicht vor. Erste Untersuchungen geben Hinweise auf die Debatten in Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Vgl. Fink, Menschengetriebene Technologie; van Oorschot / Fucker, Framing KI.
- van Oorschot, Framing KI.
Literatur
- Bahne, Thomas (Hg.): Die Perfektionierung des Menschen? Münster 2018
- Beuttler, Ulrich / Iff, Markus / Losch, Andreas / Mühling, Markus / Rothgangel, Martin (Hg.): Superintelligenz? Möglichkeiten und Grenzen Künstlicher Intelligenz in interdisziplinärer Perspektive, Berlin 2021
- Dabrock, Peter: „Prüft aber alles und das Gute behaltet!“: Theologisches und Ethisches zu Künstlicher Intelligenz, in: Theologische Literaturzeitung 147 (2022), 635-650
- Dürr, Oliver: Sie rufen „Friede! Friede!“, aber da ist kein Friede. Eine christliche Kritik des Transhumanismus in Zeiten von COVID-19, in: Zeitschrift für Theologie und Philosophie 4 (2021), 557–583
- Dürr, Oliver: Homo Novus. Vollendlichkeit im Zeitalter des Transhumanismus. Beiträge zu einer Techniktheologie. Münster 2021, 141
- Endres, Eva-Maria / Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt. Interdisziplinäre Perspektiven auf den Menschen im Zeichen der digitalen Transformation, Wiesbaden/Heidelberg 2022, DOI: 10.1007/978-3-658-36220-1
- Evers, Dirk: Gottebenbildlichkeit und Künstliche Intelligenz, in: Krabbe, Alfred / Niemann, Hermann M. / von Woedtke, Thomas (Hg.): Künstliche Intelligenz. Macht der Maschinen und Algorithmen zwischen Utopie und Realität. Leipzig 2022, 137-170
- Filipović, Alexander: Nur Science-Fiction? Ethische Problemzonen der Künstlichen Intelligenz, in: Herder-Korrespondenz 75 (2021), 13-15
- Fink, Ronja: Menschengetriebene Technologie oder technologiegetriebene Menschen? Eine Diskursanalyse über Künstliche Intelligenz in der Wissenschaft, der Wirtschaft und den Medien. Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts (M.A.) 2020, https://medienblog.hypotheses.org
- Fritz, Alexis / Brandt, Wiebke: Verteilte Moral in Zeiten von KI? Über die moralische Bedeutung technischer Artefakte in der Mensch-Maschine-Interaktion, in: Theologie und Philosophie 94 (2019), 526-555
- Fuchs, Michael: Selbstlernende Systeme - ethische Fragen, in: Lederhilger, Severin J. (Hg.): Gott und die digitale Revolution. Regensburg 2019, 114-131
- Göcke, Benedikt P. / Grössl, Johannes: Anthropologie der Digitalisierung. Die Herausforderungen digitaler Technologien für Philosophie, Theologie und Kirche (2021)
- Göcke, Benedikt P. / Meier-Hamidi, Frank (Hg.): Designobjekt Mensch. Die Agenda des Transhumanismus auf dem Prüfstand, Freiburg Basel Wien 2018
- Grössl, Johannes: Die Abschaffung des Todes. Was Transhumanisten glauben, in: Herder-Korrespondenz / Spezial (2017), 13-16
- Guggenberger, Wilhelm: Die Maschine als besserer Mensch. Zur Faszination technischer Perfektion., in: Datterl, Monika / Guggenberger, Wilhelm / Paganini, Claudia (Hg.): Digitalisierung – Religion – Gesellschaft, Innsbruck 2021, 33-52
- Hofstetter, Yvonne: Mensch, Maschine! Die Digitalisierung und ihre Folgen für das Menschenbild, in: Lederhilger, Severin J. (Hg.): Gott und die digitale Revolution. Regensburg 2019, 97-113
- Höhne, Florian: Bilder des Menschlichen. Theologisch-ethische Herausforderungen der Vorstellungswelten künstlicher Intelligenz, in: van Oorschot, Frederike / Fucker, Selina (Hg.): Framing KI. Narrative, Metaphern und Frames in Debatten über Künstliche Intelligenz. Heidelberg 2022, 111-135
- Hoff, Johannes: Verteidigung des Heiligen. Anthropologie der digitalen Transformation. Freiburg Basel Wien 2021
- Karger, Kilian: Die Computermetapher. Wie Künstliche Intelligenz das menschliche Selbstverständnis herausfordert, in: Endres, Eva-Maria / Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt, 41-52
- Kirchschläger, Peter G.: Superintelligente Systeme und Menschenwürde, in: Lederhilger, Severin J. (Hg.): Gott und die digitale Revolution, 134-154
- Krüger, Oliver: Virtualität und Unsterblichkeit. Gott, Evolution und die Singularität im Post- und Transhumanismus, Baden-Baden 2019, 110-114
- Maasen, Sabine / Atwood, David / Keller, Felix / Mohn, Jürgen / Schwarke, Christian / Wyss, Beat / Jochum, Georg / Dickel, Sascha / Coenen, Christopher / Grunwald, Armin / Nordmann, Alfred / Bächle, Thomas C. / Ornella, Alexander D. (Hg.): Immanente Religion – Transzendente Technologie. Technologiediskurse und gesellschaftliche Grenzüberschreitungen, Leverkusen 2021
- Müller, Tobias: Künstliche Intelligenz und menschliches Selbstverständnis. Zu anthropologischen Herausforderungen der Digitalisierung, in: Zeitschrift für Theologie und Philosophie (2021), 341-364
- Oeming, Manfred: Intelligentia Dei. Künstliche Intelligenz, menschliche Vernunft und göttliche Weisheit, in: Holm-Hadulla, Rainer M. / Funke, Joachim / Wink, Michael (Hg.): Intelligenz. Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen. Heidelberg 2021, 489-515
- Ohly, Lukas: Ethik der Robotik und der Künstlichen Intelligenz. Berlin/Bern/Bruxelles/New York/Oxford/Warszawa/Wien 2019, 16
- Puzio, Anna: Über-Menschen. Philosophische Auseinandersetzung mit der Anthropologie des Transhumanismus. Bielefeld 2022
- Puzio, Anna: Der berechenbare Mensch im Transhumanismus. Der neurowissenschaftliche Diskurs in der transhumanistischen Anthropologie als philosophisch-theologische Herausforderung, in: Endres, Eva-Maria / Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt, 53-74
- Puzio, Anna / Filipović, Alexander: Personen als Informationsbündel? Informationsethische Perspektiven auf den Gesundheitsbereich., in: Alexis u. Fritz (Hg.), Digitalisierung im Gesundheitswesen. Anthropologische und ethische Herausforderungen neuer Entwicklungen der Mensch-Maschine-Interaktion. Freiburg 2021, 89-113
- Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin / Endres, Eva-Maria: Menschsein in einer technisierten Welt. Einleitende Bemerkungen zu einer interdisziplinären Auseinandersetzung mit der digitalen Transformation., in: Endres, Eva-Maria / Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt, 1-8
- Rutzmoser, Carolin: Können Maschinen handeln? Über den Unterschied zwischen menschlichen Handlungen und Maschinenhandeln aus libertarischer Perspektive, in: Endres, Eva-Maria / Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt, 25-40
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- Sieben, Friedrich: Denkende Maschinen. Metaphysische Überlegungen zur Möglichkeit starker Künstlicher Intelligenz aus prozessphilosophischer Perspektive., in: Endres, Eva-Maria / Puzio, Anna / Rutzmoser, Carolin (Hg.): Menschsein in einer technisierten Welt, 11-24
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