Bislang nutze ich KI beruflich wie auch privat nur sporadisch und sicherlich auch in vielen Momenten nicht immer bewusst. In der Theorie habe ich mich mit dem Thema Künstliche Intelligenz auf verschiedenen Fortbildungen auseinandergesetzt und bin beeindruckt ob deren Möglichkeiten, habe aber auch großen Respekt vor der Kehrseite der Medaille. In meinem Alltag als Schulleiterin nutze ich KI bislang kaum, werde jedoch versuchen, mich an geeigneter Stelle selbst zu entlasten, auch wenn ich insbesondere davon Abstand nehme und auch weiterhin nehmen möchte, Reden zum Beispiel über ChatGPT schreiben zu lassen, da mir eben dieses Formulieren ein ganz persönliches Anliegen ist und mir viel, vor allem die Möglichkeit der bewussten Reflexion gibt. Im Unterricht versuche ich offen mit dem Thema umzugehen und unterstütze es, wenn meine Schüler*innen mit KI arbeiten (wollen), bitte aber um entsprechende Kennzeichnung und kritische Prüfung.
Mit Blick auf andere Länder befinden wir uns – meiner Einschätzung nach und gemessen an dem, was ich von Lehrpersonen, allen voran aus den USA mitbekomme – noch im Anfangsstadion der Nutzung künstlicher Intelligenz. Ich bin gespannt, was die Zukunft diesbezüglich bringen wird, sehe gerade auch für uns Lehrkräfte oft noch gleichsam brachliegende wie auch attraktive Entlastungsmöglichkeiten, vor allem in Bezug auf Korrekturen und passgenauer wie auch insbesondere zeiteffizienter Erstellung von Unterrichtsstunden. Ersteres impliziert meiner Meinung nach auch großes Potenzial für unsere Kinder und Jugendlichen, da sie via KI vermutlich ein dezidierteres Feedback erhalten können als von uns Lehrer*innen, vor allem hinsichtlich ihrer jeweils individuellen Fortschritte, aber auch ihrer subjektiven Lern- und Optimierungsbedarfe, da wir dies, schlichtweg aufgrund der Vielzahl unserer (immer heterogeneren) Lerngruppen wie auch beständig zunehmender weiterer Aufgaben, nicht in annähernd vergleichbarer Zeit oder mit einer derartigen Treffsicherheit unter Bezugnahme jedweder vorher angefertigter Ergebnisse leisten können. Ich erhoffe mir, dass uns auf diese Weise mehr Zeit für ein aktives Miteinander mit den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung steht und wir so wichtige Leerstellen füllen können, die seitens der Künstlichen Intelligenz nicht bedienbar sind und folglich gesamtgesellschaftlich beständig und dringlich an Bedeutsamkeit gewinnen werden.
Insgesamt betrachtet werden Schule und Unterricht zukünftig anders gedacht werden müssen, da KI die Karten neu gemischt hat und nun auf Basis dieser nachhaltig veränderten Ausgangssituation gemeinschaftlich ein anderer, konsensualer Umgang mit dem Themenfeld unterrichtliches Lernen und Leben zu finden ist – und ein neuer Zugang hierzu.