Das Stichwort: Engel

Nachricht 21. Dezember 2022

Hannover, Bremen (epd). Bei Juden, Christen und Muslimen beziehen sich Engel immer auf Gott und dienen ihm. Im Alten Testament lassen sich hauptsächlich zwei Gruppen unterscheiden: Die eigentlichen Engel treten meist in menschlicher Gestalt als Gottes Boten auf.

So auch in der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium: Der Engel Gabriel erscheint Maria und kündigt ihr die Geburt eines Sohnes an. Und ein Engel kommt zu den Hirten auf dem Feld: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude.“

Als zweite Gruppe gottnaher Wesen werden Cherubim und Seraphim erwähnt. Cherubim bewachen den Garten Eden, sie umgeben die Bundeslade und den Thron Gottes. Sie haben Menschengestalt, vier Gesichter und vier Flügel. Seraphim sind mit sechs Flügeln ausgestattet, sie gehören ebenfalls zum Thronrat Gottes und beten Gott an.

Ein besonders freundliches Image hatten sie nicht immer, denn es war schließlich der Engel mit dem Flammenschwert, der Adam und Eva für immer aus dem Paradies warf. Dann gibt es auch noch Luzifer, den Höllenfürsten, ein „gefallener Engel“, der sich nicht mehr der göttlichen Herrschaft unterordnen wollte.

Doch Überlieferungen wie diese haben den Mittlern zwischen Himmel und Erde nicht geschadet. Sogar Martin Luther predigte über Michael, neben Gabriel und Raphael einer der drei berühmtesten Engel. Von ihm ist der Spruch überliefert: „Wo zwanzig Teufel sind, da sind auch hundert Engel. Wenn das nicht so wäre, dann wären wir schon längst zugrunde gegangen.“

An Michael, den der Prophet Daniel als „erster unter den Engelfürsten“ und als „Schutzengel Israel“ sieht, erinnert der Michaelistag am 29. September. In manchen Regionen gibt es dann besondere Gottesdienste oder Engelfeste.