Pastorin: Fernsehreihe "Dingenskirchen" spürt Alltags-Fragen nach

Nachricht 10. November 2022

epd-Gespräch: Marcel Maack

Leer, Hamburg (epd). In einer neuen Fernsehreihe im NDR Fernsehen will die evangelische Pastorin Ina Jäckel an verschiedenen Orten Norddeutschlands mit Menschen ins Gespräch kommen. „Ich gehe hin zu den Menschen, dorthin, wo sie leben und arbeiten“, sagte Jäckel am Mittwoch im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ich höre total gerne, wie die Gedanken der Menschen zu einem Thema sind.“ Die Sendereihe „Dingenskirchen“ startet am 20. November um 16 Uhr.

Es gehe um alltägliche Fragen, hinter denen sich oft große Themen versteckten. Die Sendereihe soll „eine Sensibilisierung für seelsorgerische, ethische, im weitesten Sinne christlich relevante Themen bewirken“, sagte Jäckel. Die Pastorin startete während der Coronazeit ihren Instagram-Kanal „dingens.von.kirchen“ und hat mittlerweile mehr als 8.000 Follower. Über den Instagram-Kanal ist nach ihren Angaben auch das Fernsehteam auf sie aufmerksam geworden.

In der ersten Folge, die in der ARD Mediathek bereits ab Freitag (11. November) zu sehen ist, geht die 38-Jährige in einem Hamburger Einkaufszentrum Sorgen nach, die derzeit viele Menschen haben: Sie fragt, was man sich angesichts der Preissteigerungen gönnen könne und was Luxus sei. Dabei werde „subtil die christliche Botschaft deutlich, dass Luxus nicht Geld ist“, sagte sie. Stattdessen hätten Menschen beispielsweise geantwortet, Luxus sei für sie Zeit. Oder ein Lächeln statt ständiger Beleidigungen auf der Straße, wie ihr ein Obdachloser namens Thomas geantwortet habe. „Thomas ist mir am längsten im Kopf und im Herzen hängengeblieben, weil mich das so bedrückt hat.“

Die zweite Folge führt die Pastorin nach Melle bei Osnabrück, wo sie in einem Sportzentrum mit Alt und Jung über persönlichen Druck spricht. Ein älterer Mann, der eine Operation hinter sich hat, habe ihr dort geschildert, unter welchem Druck er seitdem stehe: Er müsse sich körperlich betätigen, anderenfalls sei er „raus aus dem Raster“.

Dass Menschen sich unter Druck setzen, hat laut Jäckel zufolge auch mit den sozialen Medien zu tun. Menschen zeigten sich dort scheinbar perfekt - mit entsprechenden Auswirkungen auf andere: „Mein Fazit aus der Sendung ist, dass sich irre viele Menschen anstrengen, so zu werden, wie niemand ist.“