Kirchen gratulieren Stephan Weil zum Wahlsieg in Niedersachsen

Nachricht 10. Oktober 2022

Hannover/Oldenburg (epd). Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben dem Gewinner der Landtagswahl in dem Bundesland, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), zu seinem Wahlsieg gratuliert. „Insgesamt haben die Menschen in Niedersachsen auch bei dieser Wahl mit sehr großer Mehrheit die demokratische Mitte gestärkt, und dafür bin ich dankbar“, sagte der Ratsvorsitzende der Konföderation aus fünf Landeskirchen, der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, am Sonntagabend.

„Gleichzeitig muss es uns alle beunruhigen, dass die Zahl der Menschen wächst, die bewusst nicht wählen oder die ihre Stimmen politischen Kräften geben, die das demokratische und soziale Miteinander der Menschen in Niedersachsen absichtlich untergraben“, fügte er hinzu. „Als niedersächsische Kirchen hoffen wir auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit auch mit der neuen Landesregierung“, betonte Adomeit. „Mit ihr und den gesellschaftlichen Verbänden und Initiativen wollen wir alles daran setzen, die großen Herausforderungen in den nächsten Monaten und Jahren zu bewältigen.“

Auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover gratulierte Stephan Weil, der SPD und den Grünen als Wahlsiegern. Im überwiegend fairen und sachlichen Wahlkampf sei deutlich geworden, wie wichtig politisches Reden und Handeln sei, das sich konkret auf die sozialen Nöte und die ungewissen Perspektiven der Menschen beziehe, sagte der Bischof. „Dafür bin ich allen demokratischen Parteien dankbar.“

Er wünsche sich, dass die Kirchen für die künftige Landesregierung wichtige Partner blieben und die Zusammenarbeit weiter gesucht und verstärkt werde, betonte Meister. „Sie übernehmen für die Bewältigung der aktuellen Krisen wichtige Aufgaben.“ Der Zusammenhalt des pluralen Gemeinwesens gelinge nur durch Institutionen und Bewegungen, die konsensorientiert tragfähige Lösungen vor Ort förderten und umsetzten. Zur Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen gehören die lutherischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe sowie die Evangelisch-reformierte Kirche mit Sitz in Leer.

Bei der Landtagswahl am Sonntag war die SPD nach den ersten Hochrechnungen trotz Stimmenverlusten mit rund 33 Prozent als stärkste Kraft hervorgegangen. Große Zugewinne erzielten die Grünen, die auf rund 14,5 Prozent kamen. Beide Parteien können voraussichtlich die neue Landesregierung bilden. Der bisherige Koalitionspartner CDU verlor Stimmen und wurde mit rund 28 Prozent zweitstärkste Partei. Die AfD legte deutlich zu und kam auf 11 bis 12 Prozent. Die FDP musste am Abend um den Einzug in den Landtag bangen.