"Glücksunterricht" an Braunschweiger Schulen

Nachricht 08. Oktober 2022

Braunschweig (epd). Für rund 300 Braunschweiger Grundschüler steht ab November „Glücksunterricht“ auf dem Lehrplan. „Wenn wir uns eine Welt mit weniger Depressionen und Stress und stattdessen mehr Mitgefühl, Wertschätzung und psychischer Gesundheit wünschen, sind unsere Schulen wahrscheinlich der beste Ansatzpunkt“, sagte der Braunschweiger Glücksforscher Tobias Rahm am Freitag. Der Unterricht an 16 Grundschulen ist Teil eines Forschungsprojekt des Instituts für Pädagogische Psychologie der Technischen Universität Braunschweig.

Bei der gemeinsam mit der Buchautorin Carina Mathes ins Leben gerufenen Initiative werden 35 Lehramtsstudierende das neue Schulfach unterrichten. Ausgestattet mit Stundenplanungen und Materialien gehen die angehenden Lehrkräfte zu zweit in den von einer Klassenkraft begleiteten Unterricht. Das Projekt ende zunächst im Januar 2023. In den „Glücksstunden“ an den 16 Schulen gehe es unter anderem um Themen wie Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft, Gefühl, Entspannung oder Achtsamkeit.

Psychologe Rahm betonte, die Forschung habe gezeigt, dass Menschen mit einem hohen Wohlbefinden kreativer und produktiver seien, besser Probleme lösten, ein stärkeres Immunsystem und eine höhere Widerstandskraft gegen psychische Beanspruchungen aufwiesen. Glückliche Menschen lebten sogar länger. Zudem könne das individuelle Glückserleben durch Training gezielt verbessert werden.

Weltweit gebe es bereits viele Projekte, die „Glückskompetenz“ in Schulen vermittelten. Auch in Deutschland widmeten sich Projekte dem Wissen und Kompetenzen für ein glücklich-gelingendes Leben. Dazu zählten die Bücher der Autorin Mathes, die ein Curriculum mit Hintergründen, Geschichten, Elterninformationen, Arbeitsblättern und Bastelanleitungen entwickelt habe.