Lehrkräfte demonstrieren vor Staatskanzlei für mehr Personal

Nachricht 06. Oktober 2022

Hannover (epd). Fast 2.000 Lehrerinnen und Lehrer sowie weitere Schulbeschäftigte haben am Mittwoch nach Angaben der Initiatoren vor der Staatskanzlei in Hannover gegen die anhaltende Personalnot an niedersächsischen Schulen demonstriert. In den Schulen fehlten landesweit mindestens 10.000 Beschäftigte, erklärte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die zu dem Protest aufgerufen hatte. Dazu gehörten neben den Lehrkräften auch Beschäftigte mit pädagogischen, therapeutischen und technischen Berufen oder in der Schulsozialarbeit. Auch an den Hochschulen des Landes und in der Erwachsenenbildung seien die Personallücken unhaltbar.

„Die Schuld an der Personalnot in unseren Schulen tragen die Landesregierungen der zurückliegenden knapp 20 Jahre gemeinsam“, sagte der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer bei der Kundgebung. „Nun müssen sie den Karren auch gemeinsam aus dem Dreck ziehen, egal wer am 9. Oktober die Landtagswahl gewinnt.“ Keine der vier Fraktionen im Landtag könne sich wegducken, da sie die jeweiligen Landesregierungen in unterschiedlichen Konstellationen getragen hätten.

Um den Personalmangel durch höhere Ausbildungszahlen mittel- und langfristig zu beheben, sei pro Jahr eine Milliarde Euro nötig, sagte Störmer. Die dauerhafte Überlastung mache das verbliebene Personal krank. Unter dem Motto „Da fehlt doch wer?! So geht's nicht mehr“ war der Protestzug am Nachmittag in der Innenstadt gestartet und zog dann weiter zur Staatskanzlei. Anlass war neben der bevorstehenden Landtagswahl der „Unesco-Welttag der Lehrerin und des Lehrers“. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat in Niedersachsen nach eigenen Angaben rund 30.000 Mitglieder.