Hannover (epd). Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hat angesichts des Unesco-Weltlehrertags an diesem Mittwoch (5. Oktober) Entlastungen für die Lehrkräfte gefordert. Lehrerinnen und Lehrer hätten im Alltag immer wieder besondere Herausforderungen zu bewältigen wie die Integration von Flüchtlingskindern sowie die Umsetzung der Inklusion, der Digitalisierung und der sich ändernden Corona-Bedingungen, sagte der Landesvorsitzende Torsten Neumann am Dienstag in Hannover. „Hierfür verdienen die Lehrkräfte mehr echte Anerkennung und Wertschätzung durch Politik und Gesellschaft.“
Neumann forderte unter anderem mehr Assistenzpersonal für die Schulen, denn der Alltag von Lehrkräften bestehe neben dem Unterrichten auch aus Sozial- und Familienarbeit, Krisenmanagement, Psychologie und Therapie. Doch die angekündigten multiprofessionellen Teams seien immer noch Mangelware. Außerdem brauche es eine attraktive Bezahlung, um dem Lehrkräftemangel insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen entgegenzuwirken. Die derzeit zur Wahl stehenden Parteien müssten wohlklingende Ankündigungen und Versprechen auch nach der Landtagswahl am 9. Oktober einhalten.
In der vergangenen Woche hatte der Philologenverband Niedersachsen ebenfalls einen anhaltenden Lehrermangel kritisiert. Nach Angaben des Verbands der Lehrenden an Gymnasien sind bundesweit 30.000 Stellen unbesetzt. Angesichts erneut drohender Einschränkungen durch das Coronavirus sowie steigender Schülerzahlen durch Geflüchtete aus der Ukraine sei zu befürchten, dass sich die Lage weiter verschlechtere.