Teresa Enke mit Erich-Kästner-Preis ausgezeichnet

Nachricht 26. September 2022

Dresden, Hannover (epd). Für ihre Verdienste im öffentlichen Umgang mit dem Thema Depression ist Teresa Enke am Sonntag mit dem Erich-Kästner-Preis geehrt worden. Die Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung mit Sitz in Barsinghausen bei Hannover nahm die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung des Presseclubs Dresden in der sächsischen Landeshauptstadt entgegen. Die 45-Jährige ist die Witwe des Fußballspielers Robert Enke, der sich im Zuge von Depressionen 2009 das Leben nahm.

Seit seinem Tod klärt Teresa Enke über die Krankheit auf. Sie engagiere sich gegen die Stigmatisierung von Depressionen und gebe vielen Betroffenen Mut, sich zu offenbaren und Hilfe zu suchen, begründete der Presseclub die Preisvergabe. Dass es in der Gesellschaft inzwischen ein größeres Verständnis für seelische Krankheiten gebe, sei auch ihr zu verdanken. Sie sei „eine starke Persönlichkeit, die anderen Menschen trotz mehrerer Schicksalsschläge Kraft und Hoffnung gibt“.

Enke widmete den Preis allen an Depression erkrankten Menschen und ihrem Stiftungsteam für die Aufklärungsarbeit der vergangenen zwölf Jahre. Die Dresdner Auszeichnung wurde zum 25. Mal vergeben. Der Preis wird jeweils für künstlerische, kulturelle oder soziale Projekte verliehen.

Der Presseclub Dresden vergibt den Preis seit 1994 an Persönlichkeiten, die sich um Humanität, Toleranz und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören unter anderem der frühere Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Ignatz Bubis (1927-1999) und Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker (1920-2015).