Verein will bundesweites Mentoringprogramm "Balu und Du" ausweiten

Nachricht 06. September 2022

Osnabrück/Köln (epd). Das Mentoring-Programm für Grundschüler „Balu und Du“ will sein Angebot massiv ausbauen. In den kommenden drei Jahren solle die Anzahl der Standorte und damit der möglichen Patenschaften verdreifacht werden, kündigte der geschäftsführende Vorstand des gleichnamigen in Köln und Osnabrück ansässigen Vereins, Dominik Esch, am Dienstag an. Aus dem 2001 gestarteten Projekt habe sich ein Netzwerk mit derzeit 161 Standorten im ganzen Bundesgebiet entwickelt. Rund 15.000 Grundschulkindern habe so jeweils ein Jahr lang ein junger Mensch zur Seite gestanden.

Der Name des Programms geht zurück auf das „Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling, in der der Bär Balu das Menschenkind Mogli unter seine Fittiche nimmt. In ähnlicher Weise begleiten bei „Balu und Du“ junge Leute zwischen 17 und 30 Jahren, die Balus, jeweils ein Jahr lang ein Grundschulkind, das Mogli, auf seinem Lebensweg. Bei gemeinsamen Aktivitäten soll das Kind ganz nebenbei vom großen Vorbild lernen. Auch die Balus können sich so weiterentwickeln.

Die nachhaltige Wirkung des Programms, die wissenschaftlich belegt sei, verstehe der Verein als Aufforderung, die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern in Deutschland noch stärker zu fördern, betonte Escher. Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg stellten mit ihren Auswirkungen auf die Schwächsten in der Gesellschaft in nächster Zeit eine besondere Herausforderung dar.

Das Programm sei ein wichtiger Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. Laut einer 2021 veröffentlichten Studie könnten insbesondere Mädchen aus Familien mit niedrigem sozioökonomischem Status von der Teilnahme am Angebot von „Balu und Du“ profitieren.