Klingender Ort der Mahnung: Konzert im Denkort "Bunker Valentin"

Nachricht 15. Mai 2022

Bremen (epd). Der Bremer Denkort „Bunker Valentin“ soll in der kommenden Woche zu einem klingenden Ort der Erinnerung und der Mahnung werden: Im Bunkerinnenraum ist am 20. Mai ein Wandelkonzert geplant, an dem sich alle 140 hauptberuflichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der hannoverschen Landeskirche beteiligen, wie die Bremer Landeszentrale für politische Bildung am Donnerstag mitteilte. Der Abend unter dem Titel „Zeit. Dimensionen“ beginnt um 19 Uhr und ist Teil der musikalischen „Weserfestspiele“ der hannoverschen Landeskirche, die bis zum 6. Juni laufen.

„In einem raumgreifenden Konzept füllen Chor, Bläser und Perkussion die rohe Betonhülle mit Resonanzen von Erinnerung und Hoffnung“, heißt es in der Vorankündigung zum Konzert. Und weiter: „Der Verlust des Zeitgefühls, die Verzweiflung, der Schmerz, aber auch das Sehnen werden zu Klängen, denen das Publikum folgen kann.“

Europas zweitgrößter oberirdischer Bunker im Norden von Bremen wurde im November 2015 als nationale Gedenkstätte eröffnet. „Valentin“ dokumentiert den Rüstungswahn des NS-Regimes und die nationalsozialistischen Pläne zur Vernichtung durch Arbeit. Der monströse Betonkoloss mit einer Breite von fast 100 Metern und einer Länge von mehr als 400 Metern wurde ab Mitte 1943 von Tausenden Zwangsarbeitern errichtet, um dort U-Boote zu montieren, ist aber nie fertig geworden. Mehr als 1.600 Menschen starben während der Bauarbeiten an Unterernährung, Krankheiten und willkürlichen Tötungen.