Schulleiter warnen vor Einschnitten im Bildungssystem

Nachricht 21. April 2022

Hannover (epd). Der Schulleitungsverband Niedersachsen warnt vor mangelnder Unterrichtsversorgung und Personalengpässen an den allgemeinbildenden Schulen. „Das System Schule ist ausgelutscht“, heißt es in einen am Mittwoch veröffentlichen Positionspapier des Verbandes. „Der jahrzehntelange Raubbau an den Schulen macht sich immer deutlicher bemerkbar. Es fehlen jetzt schon zu viele Fachkräfte und Ressourcen an allen Ecken und Enden.“ Besonders hart seien Grundschulen belastet, da diese verlässlich sein müssten und dort keine Stunden wegfallen dürften.

Die Schulen leisteten seit Jahren unter widrigsten Bedingungen großartige Arbeit, weit über die Kräfte aller Beteiligten hinaus, hieß es weiter. Trotz vieler Herausforderungen werde den Kindern und Jugendlichen zuliebe daran gearbeitet, alles möglich zu machen. Die Politik betone zwar, dass dies gesehen werde und bedanke sich für die geleistete Arbeit. „Das ist zwar nett, doch zur Abwendung der uns drohenden Systemkrise ist das nicht mutig genug.“

Der Verband forderte eine transparentere und am Bedarf der einzelnen Schulen orientierte Personalplanung durch das Kultusministerium. Die Verlässlichkeit der Grundschulen könne an vielen Standorten unter den bestehenden Rahmenbedingungen nicht länger gewährleistet werden. Auch Teile des Förderunterrichts und weiterer Zusatzbedarf stünden zur Disposition. Diese sollten aber aus Sicht des Verbandes „nicht gestrichen werden, wenn Integration und Inklusion ernsthaft umgesetzt werden sollen“.