Erich-Kästner-Preis geht 2022 an Teresa Enke

Nachricht 24. März 2022

Dresden, Hannover (epd). Die Vorsitzende der Robert-Enke-Stiftung, Teresa Enke, erhält den diesjährigen Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden. Damit werden ihre Verdienste gewürdigt, über Depression als Krankheit aufzuklären und diese aus der Tabuzone zu holen, wie der Presseclub am Mittwoch in Dresden mitteilte. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird zum 25. Mal vergeben. Die Verleihung ist für den Herbst geplant.

Teresa Enke ist die Witwe des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke, der schwer an Depression erkrankte und sich 2009 das Leben nahm. Sie engagiere sich gegen die Stigmatisierung der Krankheit Depression und gebe vielen Betroffenen den Mut, sich zu offenbaren und Hilfe zu suchen, begründete der Vorsitzende des Presseclubs, Carsten Dietmann, die Preisvergabe.

Jeder und jede könne an einer Depression erkranken, und gerade in der Corona-Krise habe die Zahl der Betroffenen zugenommen. Dass es in der Gesellschaft inzwischen ein größeres Verständnis für seelische Krankheiten gibt, sei auch Teresa Enke zu verdanken. Sie sei „eine starke Persönlichkeit, die anderen Menschen trotz mehrerer Schicksalsschläge Kraft und Hoffnung gibt“, erklärte Dietmann.

Der Presseclub Dresden vergibt den Preis seit 1994 an Persönlichkeiten, die sich um den Gedanken der Humanität, der Toleranz und der Völkerverständigung verdient gemacht haben. Der Ausgezeichneten spenden das Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte. Zu den Preisträgern gehören der frühere Vorsitzende des Zentralrates der Juden, Ignatz Bubis, und Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker.