Krieg: Schulen sollen Ausgrenzung und Stigmatisierung verhindern

Nachricht 11. März 2022

Hannover (epd). Der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) warnt vor möglichen Ausgrenzungen und Stigmatisierungen von Schülern aus Russland oder der Ukraine. „Es ist immer deutlich zu machen, dass der Krieg von der Russischen Föderation ein Angriffskrieg des russischen Präsidenten ist und nicht der russischen Bevölkerung“, heißt es in einem am Donnerstag verbreiteten Schreiben seines Ministeriums an die Schulen im Land. Die jetzt aus dem Kriegsgebiet kommenden Schülerinnen und Schüler müssten begreifen, dass nicht sie persönlich für die aktuelle Situation verantwortlich seien und sie sich auch nicht rechtfertigen müssten.

Um die Lehrkräfte zu unterstützen, habe das Ministerium ein „Schul-Info-Paket“ versandt. Darin gehe es unter anderem um den Umgang mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen, um traumapädagogische Hilfestellungen sowie um Lösungsansätze bei Konflikten von Schülerinnen und Schülern ukrainischer und russischer Herkunft. Zudem könnten sich Schulen bei den zuständigen schulpsychologischen Diensten Unterstützung holen, hieß es.

Noch sei nicht absehbar, in welchem Ausmaß geflüchtete Familien Schutz, Integration und Bildung benötigten. „Aber dass dies notwendiger- und richtigerweise passieren wird, steht außer Frage“, betonte Tonne. Für die geflüchteten Kindern und Jugendlichen sei es wichtig, Willkommenskultur und ein Gefühl von Sicherheit an den Schulen zu erfahren.