Kirchlicher Friedensbeauftragter: Wir müssen gezielt helfen

Nachricht 09. März 2022

Bremen (epd). Die Menschen in der Ukraine brauchen nach Einschätzung des Bremer Theologen und kirchlichen Friedensbeauftragten Andreas Hamburg weiter dringend Unterstützung durch Geld- und Sachspenden. „An vielen Orten gibt es keinen Strom und kein Wasser. Lebensmittel, Medikamente und Verbandsmaterial werden knapp“, sagte der gebürtige Ukrainer am Dienstag. Das treffe alte und verwundete Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Babys ganz besonders hart: „Da müssen wir gezielt helfen.“

Seit Beginn der Invasion russischer Truppen in der Ukraine hat Hamburg bereits drei Transporte mit 120 Tonnen Hilfsgütern organisiert. Ein vierter soll an diesem Mittwoch (9. März) in Richtung der rumänisch-ukrainischen Grenze starten. Er sei beladen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und medizinischen Produkten wie Verbandmaterial zur Wundversorgung, sagte der Pastor der evangelischen St.-Markus-Gemeinde in Bremen-Arsten.

„Der Beschuss im Osten hat viele Menschen getötet und zahllose schwer verletzt“, berichtete Hamburg. Die Infrastruktur sei nahezu vollständig zerstört. „Die russischen Truppen beschießen gezielt Krankenhäuser und Supermärkte und sogar Autos mit flüchtenden Familien.“ Ihr Ziel sei klar: „Sie wollen die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten zum Erliegen bringen und die ukrainische Bevölkerung demotivieren.“

„Es macht mich wütend, wenn ich die Bilder von all den Orten sehe, die mir so vertraut und jetzt zerstört sind. Mir blutet das Herz über das Leid der Männer, Frauen und Kinder“, ergänzte Hamburg. Die westliche Politik könne den russischen Präsidenten Wladimir Putin momentan vielleicht kaum stoppen. Aber es gebe viele Menschen, die die Hoffnung nicht aufgäben und jetzt in der Hilfe für die Ukraine mit anpackten, bedankte sich der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche.