Lehrkräfte fordern Fortbestand von Förderschulen Lernen

Nachricht 24. Februar 2022

Hannover (epd). Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte sieht das Gelingen der Inklusion an Schulen durch einen Mangel an Lehrkräften und Unterstützungspersonal gefährdet. Der Verband spreche sich daher für ein Fortbestehen der Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen ab Jahrgangsstufe fünf über das Schuljahr 2022/23 hinweg aus, sagte am Mittwoch in Hannover der Landesvorsitzende Torsten Neumann.

Der 2013 gefasste Beschluss, mit der Umwandlung aller Schulen in inklusive Schulen die Förderschulen mit Förderschwerpunkt Lernen ab Klasse fünf auslaufen zu lassen, sei theoretisch richtig, betonte Neumann. Zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode sei er allerdings revidiert worden, da der Rahmen für eine Schließung der Förderschulen damals noch nicht überall gegeben gewesen sei. „Die Praxis hat gezeigt, dass auch jetzt noch nicht alle Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf mit den Bedingungen einer inklusiven Schule zurechtkommen.“

„Das Hauptproblem ist von Anfang an die unzureichende personelle Ausstattung der Schulen. Es fehlen nicht nur ausgebildete Fachkräfte für Förderschulpädagogik, es fehlt an vielen Schulen eine ausreichende Anzahl von Lehrkräften überhaupt“, bemängelte Neumann. „Der Lehrkräftemangel ist ein so großes Problem, dass dadurch die Umsetzung der Inklusion mittlerweile seit Jahren erheblich erschwert wird.“