Bremer Domglocken läuten für langjährig Obdachlosen

Nachricht 21. Februar 2022

Bremen (epd). In Erinnerung an den langjährig obdachlosen Manfred Wiedemann, kurz „Manni“, haben am Montag die Glocken des Bremer Doms geläutet. „Manni“ lebte seit vielen Jahren in der Hansestadt und war im Januar im Alter von 53 Jahren gestorben. Er habe in den vergangenen Jahren eine Wohnung gehabt, in der er auch gestorben sei, sagte Jonas Pot d'Or, Streetworker des Bremer Vereins für Innere Mission. „Ohne diese Wohnung wäre er wohl schon längst tot.“

Wiedemann war vielen Menschen bekannt, weil er oft auf einem Gitterrost neben der Filiale einer Fastfood-Kette unterhalb des Doms saß. Daran erinnerten Freunde und Wegbegleiter, die sich zu einer Trauerfeier auf der zentralen Domsheide versammelten.

Schätzungen zufolge gibt es in Bremen mehr als 600 obdachlose Menschen. Viele der Frauen und Männer, die dauerhaft auf der Straße leben, erreichen wie Manni das 60. Lebensjahr nicht. Ihre Gesundheit ist oft durch ungesicherte Lebensverhältnisse, schlechte medizinische Versorgung und Sucht massiv angeschlagen.