Ukraine-Krise: Kirchlicher Friedensbeauftragter fordert Deeskalation

Nachricht 11. Februar 2022

Bremen (epd). In der Ukraine-Krise muss nach Auffassung des Friedensbeauftragten der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Jasper von Legat, alles für eine Deeskalation getan werden. Gefragt seien akzeptable Lösungen im Sinne einer tragfähigen Sicherheitsarchitektur für alle Beteiligten, sagte der Theologe am Mittwoch bei einer Kundgebung auf dem Bremer Marktplatz vor etwa 300 Demonstranten.

„Wir müssen wegkommen von einer Logik, die nur den militärischen Einsatz als Lösung erkennt, wir müssen zu einer Friedenslogik kommen“, mahnte von Legat. Sicherheitspolitische Interessen beider Seiten müssten gleichwertig behandelt werden: „Deshalb fordern wir in unserem Aufruf die Anerkennung der berechtigten Sicherheitsbedürfnisse aller Konfliktparteien, insbesondere der Ukraine, Russlands und der Staaten der Nato.“ Hingegen dürften keine deutsche Waffen in die Ukraine geliefert werden. „Waffen tragen nicht zur Deeskalation bei, sondern steigern die Kriegsgefahr.“

Zivile Konfliktlösungsstrategien müssten den Vorrang vor militärischen Sicherheitsstrategien bekommen, führte der kirchliche Friedensbeauftragte aus. „Nun ist es an der Zeit, Einsicht zu zeigen und den Verstand einzusetzen: Deeskalation ist das Gebot der Stunde.“ Organisatoren der Kundgebung waren neben dem Bremer Friedensforum Mitglieder der Bremer SPD. Unter den Erstunterzeichnenden des Aufrufes zur Demonstration sind der Bremer Friedensforscher Dieter Senghaas und seine Frau Eva Senghaas-Knobloch sowie Bremens ehemaliger Bürgermeister Carsten Sieling (SPD).