Bovenschulte: Vielfalt der Religionen ist eine Bereicherung

Nachricht 17. Januar 2022

Bremen (epd). Vertreter von acht Religionsgemeinschaften haben am Sonntag in Bremen bei einem digitalen Friedensgebet ihre Verbundenheit betont und zum Frieden aufgerufen. „Bremen ist heute mehr denn je geprägt von verschiedenen Kulturen und Religionen aus aller Welt, die hier facettenreich, farbenfroh und hin und wieder auch konflikthaft aufeinandertreffen“, sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). „Sie machen damit deutlich, was in der globalisierten Welt die Regel und nicht die Ausnahme ist.“ Bremen verfüge jedoch über eine gute Tradition des religiösen Miteinanders und der Toleranz.

An dem zweistündigen multireligiösen Friedensgebet beteiligten sich Vertreter der Aleviten, Bahai, Buddhisten, Christen, Hinduisten, Muslime und Jesiden. Eingebettet von musikalischen Beiträgen und in Momente der Stille trugen sie eigene kulturelle Beiträge und einen Friedensgruß vor. „Mit der Tradition des interreligiösen Dialogs setzen wir ein klares Zeichen gegen diejenigen, deren Mission die Hetze ist, die das Gegeneinander in den Mittelpunkt stellen und damit Hass schüren und zu Gewalt aufrufen“, sagte Bovenschulte, der zugleich Senator für Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften ist.

Der Bürgermeister erinnerte an die steigende Zahl antisemitischer, antimuslimischer und fremdenfeindlicher Angriffe und an die gezielte Beschädigung christlicher Kirchen in Bremen. „Wir werden als Staat alles tun, um die freie Religionsausübung zu schützen“, betonte er. Die Vielfalt der Religionen und Kulturen sei für Bremen eine Bereicherung. Er freue sich, dass es in der Hansestadt schon bald einen Hindu-Tempel geben werde. Der innere und äußere Frieden verstehe sich jedoch nicht von selbst, sondern müsse immer wieder neu erkämpft werden.

Das traditionelle Bremer „Friedensgebet der Religionen“ zum Jahresanfang wurde zum zweiten Mal als digitale Zoom-Konferenz abgehalten. Wegen Corona-Pandemie sei es leider unmöglich gewesen, das Gebet wie sonst im Rathaus zu veranstalten, sagte Mitorganisator Johannes Gebbe. Der katholische Pastoralreferent ist zusammen mit dem Aleviten Sedat Sevimli Ansprechpartner für die Aktion im Arbeitskreis „Religionen beten“. Das Friedensgebet besteht seit dem Jahr 2000.