Bremer Uraufführung zur biblischen Figur des Hiob

Nachricht 17. Oktober 2021

Bremen (epd). Die biblische Figur des Hiob steht im Mittelpunkt einer Uraufführung, die am 20. Oktober in der Bremer evangelischen Kulturkirche geplant ist. In einer „musikalischen Lesung“ gehe es um den Mann, der in seinem Leben viel auszuhalten und durchzustehen gehabt habe, „letztlich aber seinen Glauben und seinen Mut nicht verlor“, sagte am Donnerstag der Musikdirektor der Kulturkirche, Tim Günther.

Die Texte kommen den Angaben zufolge vom Bremer Theologen Rolf Sänger-Diestelmeier. Für die Musik ist der Bremer Saxofonist und Komponist Peter Dahm verantwortlich.

Hiob und die mit der Figur verbundenen sprichwörtlichen „Hiobsbotschaften“ verweisen für viele Bibelkundige auf eine Parabel von Gott, der Menschen eine Chance gibt, sich in Prüfungen zu bewähren. Doch ergänzend heißt es auf den Internet-Seiten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auch: Die Geschichte könne nicht übertünchen, dass das Gottesbild des Buches Hiob ein Rückschritt hinter den Gott der Propheten Israels sei, der eher für Recht und Gerechtigkeit und die Befreiung aus dem Leid stehe.

Der Gott der Hiobsgeschichte „zwingt zur Gottlosigkeit“, schreibt der Theologe Jörg Zink (1922-2016). „Und wenn Hiob ihr nicht verfällt, so liegt es daran, dass er eine dichterische Figur, ein gedichtetes Urbild übermenschlichen Stehvermögens ist.“