Niedersachsen plant große Impfaktion an Schulen nach den Herbstferien

Nachricht 06. Oktober 2021

Hannover (epd). Niedersachsen plant für die Zeit nach den Herbstferien eine konzertierte landesweite Impfaktion gegen Covid-19 an den Schulen. In Absprache mit den Schulleitungen sollen die rund 135 Mobilen Impfteams, die größtenteils ab Mitte Oktober ihre Arbeit aufnehmen, jeweils vor Ort den Schülerinnen und Schülern eine Impfung anbieten, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Dienstag dem epd. Derzeit werde das genaue Vorgehen noch mit dem Kultusministerium abgestimmt.

Darüber hinaus sollen die Impfteams künftig etwa auch an Hochschulen und Universitäten sowie in ausgewählten Wohnquartieren Station machen. Zudem würden sie die Auffrischungsimpfungen in Alten- und Pflegeheimen vornehmen, kündigte die Sprecherin an. Die Einsätze würden im Einzelnen aber von den Kommunen koordiniert.

Von einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen halte Ministerin Daniela Behrens (SPD) zum aktuellen Zeitpunkt nichts, betonte die Sprecherin. „Wir setzen weiterhin auf Aufklärung, um die Impfquote in Niedersachsen zu erhöhen.“ Zudem werde noch einmal ein Schub erwartet, wenn ab Mitte Oktober die Corona-Schnelltests kostenpflichtig würden.

Die Impfquote beträgt derzeit (Stand 4. Oktober) laut Robert-Koch-Institut 70,8 Prozent bei den Erstimpfungen und 66,8 Prozent bei den Zweitimpfungen. Damit liegt Niedersachsen unter den 16 Bundesländern an sechster Stelle.

Die Anfang August gestartete Werbe- und Informationskampagne wird den Angaben zufolge noch mindestens bis zum Ende des Jahres fortgesetzt. Sie sollte vor allem auch zugewanderte Menschen über die Impfung aufklären. Erste Auswertungen hätten gezeigt, dass deren Interesse und Informationsbedürfnis hoch sei.

Die Kampagne werde demnächst auf Freizeiteinrichtungen, Hochschulen, den Einzelhandel, Schnellrestaurants, Fitnessstudios und die Innenstädte ausgeweitet, sagte die Sprecherin. Der große Schwerpunkt werde aber im digitalen Umfeld bleiben. Auch multikulturell zusammengestellte Teams seien weiterhin zur persönlichen Ansprache etwa in Shisha-Bars, Spielhallen, Wettbüros, Kirchen und Moscheen unterwegs.

Die Rückmeldungen von Kommunen, Migrantenorganisationen und auch von Bürgerinnen und Bürgern auf die Kampagne sei durchweg sehr gut, berichtete die Sprecherin. Ob es tatsächlich dadurch zu vermehrten Impfungen gekommen sei, werde noch ausgewertet.