Minister Tonne: Schulen sollen offen bleiben

Nachricht 13. September 2021

Braunschweig/Hannover (epd). Niedersachsen will im laufenden Schuljahr Distanzlernen oder den Unterricht mit nur halben Klassen trotz der Corona-Pandemie möglichst vermeiden. „Wir müssen Gesundheitsschutz mit dem Recht auf Bildung in Einklang bringen. Deshalb gibt es keine landesweiten Szenarien B und C mehr, deshalb geht der Blick in die jeweiligen Klassen als konkrete Einzelfälle“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) der „Braunschweiger Zeitung“ (Samstag).

Auch die Quarantäne solle möglichst eng begrenzt werden. „Man kann davon ausgehen, dass in diesem Herbst und Winter nicht so viele betroffen sind, die in Quarantäne gehen werden oder die zu Hause sind“, betonte Tonne. Das regelten aber die örtlichen Gesundheitsämter, nicht das Kultusministerium. Mit „B“ und „C“ wurden die Modelle Wechselunterricht in geteilten Klassen sowie Distanzlernen von zu Hause aus bezeichnet.

Aktuell sind nach Angaben des Ministeriums 369 Schülerinnen und Schüler landesweit positiv getestet und 40 Personen aus dem Schulpersonal. „Dabei muss man wissen, dass wir über eine Bezugsgröße von 1,2 Millionen Schülern und Personal sprechen“, sagte der Kultusminister.

Niedersachsen arbeitet derzeit an einer neuen Corona-Verordnung. Die aktuelle läuft am 22. September aus. Auch die neue Verordnung soll aber offenbar keine generellen Vorgaben für Schulschließungen enthalten. „Wir haben ja auch in den Regionen mit hohen Inzidenzen eine sehr unterschiedliche Betroffenheit von Schule erlebt. Warum soll ich 120 Grundschüler nach Hause schicken oder die Hälfte von ihnen, wenn dort nichts ist?“, sagte der Minister. Schulleiter dürften zwar keine Quarantäne anordnen. Sie dürften aber vorsorglich Schüler nach Hause schicken und gegebenenfalls auch Betretungsverbote aussprechen.