Jugendbuchpreis "Buxtehuder Bulle" geht an US-Autor Alan Gratz

Nachricht 08. September 2021

Buxtehude (epd). Der US-amerikanische Autor Alan Gratz hat den renommierten deutschen Jugendbuchpreis „Buxtehuder Bulle“ 2021 gewonnen. Die Jury gab am Dienstagabend bekannt, dass sein Roman „Vor uns das Meer. Drei Jugendliche, drei Jahrzehnte, eine Hoffnung“ der Siegertitel des diesjährigen Wettbewerbs ist. Von den mehr als 80 nominierten Werken hatten es acht bis in die Finalrunde geschafft.

Die mit 5.000 Euro und einer Stahlplastik in Form eines Bullen dotierte Auszeichnung feiert in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum. Seit 1971 wird das nach Meinung der Jury beste in deutscher Sprache veröffentlichte Jugendbuch des jeweiligen Vorjahres geehrt. Die Jury ist mit elf Jugendlichen und elf Erwachsenen besetzt.

Gratz verwebe in seinem Roman geschickt und spannend die Fluchtgeschichten von drei Kindern aus unterschiedlichen Zeiten, hieß es in der Begründung. Josef ist elf Jahre alt als er 1939 mit seiner Familie aus Deutschland vor den Nazis fliehen muss. Isabel lebt im Jahr 1994 in Kuba und leidet Hunger - auch sie begibt sich auf eine gefährliche Reise in das verheißungsvolle Amerika. Und der zwölfjährige Mahmoud verlässt im Jahr 2015 seine zerstörte Heimatstadt Aleppo, um in Deutschland neu anzufangen. Der Autor erzähle „unsentimental und gerade dadurch ergreifend“, urteilte die Jury.

Die für den Preis zuständige Leiterin der Buxtehuder Stadtbibliothek, Ulrike Mensching ergänzte: „Flucht, Heimatlosigkeit und die Suche nach dem eigenen Ich - das sind bereits seit ein paar Jahren immer wieder Themen nominierter Titel. Ein Thema aktueller den je.“

Die Entscheidung der Jury fiel in diesem Jahr in einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Favoriten der Jugendlichen, „Falling Skye. Kannst du deinem Verstand trauen?“ von der deutschen Autorin Lina Frisch. Punktgleich auf Platz zwei landete auch das Buch „Der Papierkranich“ der britischen Autorin Kerry Drewery.

Ebenfalls nominiert waren fünf weitere Werke: Badeeah Ahmed Hassan: „Eine Höhle in den Wolken. Dem IS entkommen“, Karen M. McManus: „The Cousins“, Ben Oliver: „The Loop. Das Ende der Menschlichkeit“, Nena Tramountani: „City of Elements. Die Macht des Wassers“ und Lutz van Dijk mit „Kampala - Hamburg“.