Ostlöhne liegen rund 1.000 Euro unter Westlöhnen

Nachricht 23. August 2021

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Mehr als drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung klafft zwischen den Löhnen in Ost und West immer noch eine große Lücke. Die Linke nennt den Unterschied "inakzeptabel" und fordert politisches Handeln.

Berlin, Hannover (epd). Ostdeutsche verdienen noch immer 997 Euro brutto im Monat weniger als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den westdeutschen Bundesländern. In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Lohnlücke etwas verkleinert: 2019 wurden im Osten durchschnittlich 1.085 Euro weniger verdient, wie aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Zuerst hatte das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND/Sonntag) über die Zahlen berichtet.

Neben einer geringen Lohnsteigerung im Osten trugen demnach Lohnverluste im Westen durch die Corona-Pandemie zu der Verringerung des Abstandes bei. Der Durchschnittslohn vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer im Westen betrug 2019 noch 4.546 Euro und 2020 nun 4.506 Euro. In den ostdeutschen Ländern stieg er von 3.461 Euro im Jahr 2019 auf 3.509 Euro.

Die Linke forderte, die kommende Bundesregierung müsse die Lohnangleichung zwischen Ost und West zum Schwerpunkt ihrer Arbeit machen. „Die Unterschiede sind immer noch gravierend und völlig inakzeptabel“, sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch dem RND. Ziel müsse eine völlige Lohnangleichung bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode sein. „Entscheidend dafür ist, dass Lohndumping und Billigjobs, die im Osten mehr verbreitet sind, beendet werden“, betonte Bartsch.

epd lnb bas dab