Historiker Harms für Aufklärung von NS-Verbrechen geehrt

Nachricht 20. August 2021

Oldenburg (epd). Der Oldenburger Historiker Ingo Harms ist für seine Forschung zur Medizingeschichte im Dritten Reich mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Harms habe mit seiner Aufklärung und Dokumentation von NS-Euthanasie-Verbrechen einen wichtigen Beitrag für die deutsche Erinnerungskultur geleistet, sagte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) am Donnerstag in Oldenburg. Er überreichte die Ehrung im Auftrag des Bundespräsidenten.

Krogmann bedankte sich bei Harms für dessen langjährige Forschungsarbeit: „Ihre Arbeit sorgt für eine Anerkennung der Opfer, die dadurch eine Stimme erhalten haben.“ Harms dankte seinerseits und sagte: „Diese Auszeichnung ist nicht nur für mich eine große Ehre, sondern für alle, die sich für die Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen eingesetzt haben.“

Harms deckte mit seinen Forschungen zahlreiche NS-Morde in psychiatrischen Anstalten im Oldenburger Land auf. Unter anderem wurde durch seine Arbeit öffentlich, dass in der „Heil- und Pflegeanstalt Wehnen“ nahe Oldenburg mehr als 1.500 Patientinnen und Patienten systematisch zu Tode gehungert wurden. Seit 2004 befindet sich auf dem Gelände der heutigen Karl-Jaspers-Klinik in der Alten Pathologie eine Gedenkstätte, in der an die Krankenmorde erinnert wird.

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