Kunstprojekt "Beziehungsnetze": Zusammenhalt trotz Trennung

Nachricht 06. August 2021

Kunstprojekt "Beziehungsnetze": Zusammenhalt trotz Trennung

Stade, Hannover (epd). Frauen und Männer aus Deutschland und der Schweiz haben sich an einem Kunstprojekt beteiligt, das die Malerin und Bildhauerin Friederike Kahle-Nicolaides zusammen mit dem Frauenwerk der hannoverschen Landeskirche angestoßen hat. Unter dem Titel „Beziehungsnetze - aber sicher“ habe die Künstlerin aus Drochtersen bei Stade im Lockdown Ende des vergangenen Jahres Menschen dazu aufgerufen, ihr ein gehäkeltes oder gestricktes Stoffquadrat zu schicken, teilte das Frauenwerk am Donnerstag mit.

So sind knapp 100 Quadratmeter Material und fast 2.400 Teile entstanden, die Kahle-Nicolaides mit der Unterstützung von Frauen aus dem Landkreis Stade zu drei bunten Netzen zusammenfügte. Das Projekt sei mehr als ein textiles Werk, sagte die Landespastorin für die Arbeit mit Frauen, Susanne Paul: „Die Beziehungsnetze waren ein sehr kreativer Weg, um Menschen in der Corona-Zeit auch ohne Präsenztreffen zusammenzubringen und ein Gemeinschaftsgefühl entstehen zu lassen.“ Zusammenhalt trotz Trennung sei die Leitidee der Aktion gewesen.

Mit Erfolg, wie Vera Heinrichs aus Langenhagen bei Hannover als eine der Teilnehmerinnen bestätigte. „Bei mir entwickelte sich zunehmend das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein, eines Netzes, das sich von Mensch zu Mensch und von Ort zu Ort spannt.“ Initiatorin Kahle-Nicolaides schrieb dazu auf ihrer Website, das Projekt trotze den Verhältnissen: „Gemeinsamkeit in Zeiten der verordneten Isolation.“

Das Ergebnis soll am 11. September in der Kulturscheune Drochtersen vorgestellt werden. Später soll die Schau als Wanderausstellung unter der Schirmherrschaft des hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister auch in anderen Orten gezeigt werden.

Begleitend läuft noch ein Schreibwettbewerb, zu dem das Frauenwerk Interessierte einlädt. Ziel sei es, stärkende Erfahrungen aus der Corona-Zeit zu sammeln. „Was hat mich stark gemacht? Was hat mich gehalten? Was hat mich aufgefangen?“ seien Fragen, deren Antworten auch in der Zukunft Bedeutung haben würden. Texte können bis zum 15. August unter der E-Mail-Adresse frauenwerk@kirchliche-dienste.de eingesendet werden.