Corona-Folgen: Grundschulen können Unterricht freier gestalten

Nachricht 03. Juni 2021

Hannover (epd). In Niedersachsen erhalten die Schulen des Primarbereichs deutlich mehr Freiheit und Flexibilität bei der Gestaltung des Unterrichts in den Jahrgängen 1-4. Mit einer alternativen Stundentafel könnten Grundschulen und zielgleich unterrichtende Förderschulen bedarfsgerecht auf möglicherweise wegen der Corona-Pandemie entstandene Lernrückstände in den Kernfächern Mathematik und Deutsch reagieren, teilte das Kultusministerium am Mittwoch mit. Auch in allen anderen Fächern können bedarfsgerechte Schwerpunktsetzungen vorgenommen werden.

In der alternativen Stundentafel werden einem aktuellen Ministeriumserlass zufolge innerhalb jedes Schuljahrgangs die Stunden der Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht, Musik, Kunst, Gestaltendes Werken, Textiles Gestalten zu einem Kontingent zusammengefasst. Sie können dann neu verteilt oder etwa als Verfügungsstunde, zur Sprachförderung, für fächerübergreifendes Lernen oder Lernen mit digitalen Medien verwendet werden.

„Die Auswirkungen von Wechsel- und Distanzunterricht auf die jüngsten Schülerinnen und Schüler dürften sehr unterschiedlich sein“, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD). „Deshalb geben wir den Schulen Beinfreiheit, um Schwerpunkte zu setzen und die Kernkompetenzen besser in den Blick zu nehmen.“ Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundfertigkeiten müssten bei der Bearbeitung der Pandemie-Folgen eine besondere Beachtung zukommen.

Es leite sich aber keine Pflicht für die Schulen ab, Stunden zu verlagern, fügte Tonne hinzu: „Es ist ausdrücklich eine Möglichkeit, wenn sich entsprechende Fokussierungen als notwendig ergeben. Wir sind sehr gut damit gefahren, einen klaren aber großzügigen Rahmen vorzugeben und den Schulleitungen und Lehrkräften bei der konkreten Umsetzung zu vertrauen.“