Morgenland-Festival wegen Corona ohne besonderen Schwerpunkt

Nachricht 22. Mai 2021

Osnabrück (epd). Das Morgenland-Festival in Osnabrück präsentiert sein Programm mit Musik aus dem Vorderen Orient in diesem Jahr coronabedingt ohne besonderen Schwerpunkt. Auf den Bühnen sollten ausschließlich Musikerinnen und Musiker auftreten, die derzeit in Deutschland leben, teilte die Festivalleitung am Donnerstag mit. Fast alle Konzerte würden unter freiem Himmel gegeben. Insgesamt stünden vom 9. bis 17. Juli sechs Open-Air-Konzerte, eine Lesung im Schlossinnenhof sowie eine Filmvorführung in der Lagerhalle auf dem Programm.

Festival-Leiter Michael Dreyer betonte, er habe das Programm in den vergangenen Monaten immer wieder geändert, um den Corona-Regeln gerecht zu werden. So sei etwa der geplante Auftritt der Roma und Sinti-Philharmoniker in der Osnabrück-Halle in den November verlegt worden. Bei einem Prolog am 26. und 27. Juni seien im Osnabrücker Theater drei Konzerte zu erleben, die der syrischen Komponistin und Sängerin Dima Orsho gewidmet seien. Orsho wurde in Damaskus und den USA ausgebildet, lebt in Chicago und hat unter anderem mit der Pop-Ikone Tina Turner zusammengearbeitet.

Der Komponist und Arrangeur Wolf Kerschek hat ihre Kompositionen nun für Orchester gesetzt. Das Osnabrücker Symphonie-Orchester werde die Stücke gemeinsam mit Orshos Wegbegleitern Manfred Leuchter am Akkordeon und Frederik Köster an der Jazztrompete aufführen, sagte Dreyer..

Das Festival wird den Angaben zufolge am 9, Juli mit zwei Solisten eröffnet. Die Sängerin und Geigerin Iva Bittová, Tochter einer jüdischen Mutter und eines Roma-Vaters, sowie der iranische Perkussionist Mohammad Reza Mortazavi werden das Konzert im Schlossinnenhof gestalten. Am 10. Juli wird der Gitarrist Giovanni Weiss mit seinem Quartett auf den Jazz-Violinisten Sandro Roy und den Jazz-Trompeter Ingolf Burkhardt treffen. Die Streicherformation „Galilee Strings“ wird am 11. Juli Werke von und mit den syrischen Musikern Mohannad Nasser und Mevan Younes sowie Kompositionen von Mozart und Tschaikowski spielen.

Die deutsch-iranische Journalistin Natalie Amiri und die in Teheran geborene und in Hamburg aufgewachsene Schauspielerin Neda Rahmanian werden am 15. Juli über Amiris jüngst erschienenes Buch „Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran“ sprechen. Ein Trio von Nachwuchsmusikern wird am 17. Juli das Festival beenden: Die deutsch-afghanische Jazzsängerin Simin Tander begegnet dem libanesischen Sänger Rabih Lahoud und dem Jazzpianisten Florian Weber. Alle drei sind Absolventen der „Morgenland Akademie“ des Festivals.