Kirche und Diakonie: Land lässt Kitas beim Testen allein

Nachricht 03. April 2021

Hannover (epd). Die Evangelischen Kirchen und die Diakonie in Niedersachsen haben die Teststrategie des Landes für Kindertageseinrichtungen kritisiert. "Wir sind enttäuscht, dass das Land keine Fortführung der bewährten Grundsatzvereinbarung zu Testungen in Kindertageseinrichtungen anstrebt", sagte am Mittwoch die Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Andrea Radtke. Dabei hätten in den vergangenen Wochen gute örtliche Teststrategien für Kindertageseinrichtungen etabliert werden können. Die Konföderation und die Diakonie hatten die Grundsatzvereinbarung erst Anfang März unterzeichnet.

Das Kultusministerium plant den Angaben zufolge derzeit keine Verlängerung der Vereinbarung zwischen dem Land, den Kommunen und den Trägerverbänden. Künftig sollen demnach für Mitarbeitende in den Kitas zwei Selbsttests pro Woche mit einem anteiligen Betrag von drei Euro pro Test finanziert werden. Beschaffen soll sich das Testmaterial jeder Träger selbst.

Die Diakonie und die evangelischen Kirchen befürchten nun, dass die vom Ministerium angestrebte Umstellung auf Selbsttestungen in den meisten Regionen nicht so schnell umzusetzen sein wird. Zudem sei die zeitnahe Beschaffung von großen Mengen an Testmaterial für die Träger problematisch. Gegenwärtig seien noch nicht ausreichend PoC-Antigen-Schnelltests zur Eigenanwendung zu den gedeckelten Erstattungsbeträgen auf dem Markt verfügbar.

"Wir fühlen uns hier im Stich gelassen," sagte Diakonie-Vorstand Hans-Joachim Lenke. Die in der Ministerpräsidentenrunde mit der Kanzlerin am 12. März vereinbarte Strategie von Tests in Schulen und Kitas werde seitens der Landesregierung nicht befördert. Stattdessen würden die Kitas mit einer Teststrategie sich selbst überlassen. "Dies ist nicht hilfreich, gezielt und schnell die Pandemie in den Griff zu bekommen", warnte Lenke.

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