Weggefährten gratulieren Ralf Meister zum zehnjährigen Dienstjubiläum – Hannoverscher Landesbischof ist seit März 2011 im Amt

Nachricht 26. März 2021

Hannover (epd). Freunde und Weggefährten haben den evangelischen Landesbischof Ralf Meister aus Hannover (59) zu seinem zehnjährigen Dienstjubiläum gewürdigt. Mit Meister verbinde er persönlich besonders das Wort "zukunftsfroh", sagte der Präsident des hannoverschen Kirchenparlaments, Matthias Kannengießer, am Donnerstag in Hannover. "Neben allen drängenden Themen bringt er in die Landessynode immer wieder auch das ein, was uns getrost und zuversichtlich sein lässt."

Meister steht am Freitag seit zehn Jahren an der Spitze der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland. Am 26. März 2011 wurde er in der Marktkirche in Hannover in sein Amt eingeführt. Er übernahm die Nachfolge von Margot Käßmann, die 2010 zurückgetreten war. Seit 2018 ist er auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), eines Zusammenschlusses von sieben Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

"Ralf Meister verbindet geistliche Tiefe, Feinsinnigkeit und Sensibilität für die Nöte Einzelner mit analytischer Klarheit, Entschiedenheit und dem Blick für das Ganze", betonte die Präsidentin des Landeskirchenamts in Hannover, Stephanie Springer. Er verleihe gesellschaftspolitischen und ethischen Diskussionen, die er oftmals selbst initiiere, eine "prononciert theologische Stimme". Das Spektrum reiche dabei vom Atomausstieg und Klimaschutz über Migration und Landwirtschaft bis zum assistierten Suizid.

Der gebürtige Hamburger Meister wurde im November 2010 von der Landessynode im zweiten Wahlgang zum Bischof gewählt. Dabei erreichte er deutlich mehr als zwei Drittel der Stimmen. Innerhalb der EKD setzt er sich seither besonders für die Partnerschaft mit der Anglikanischen Kirche von England ein. Von 2014 bis 2016 war er als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen Mitglied in der bundesweiten Kommission, die Kriterien für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll erarbeitete. Mehrfach unterstützte Meister zudem die Klimaschutz-Bewegung "Fridays for Future".

Der jüdische Rabbiner Gabor Lengyel aus Hannover, mit dem Meister seit langem freundschaftlich verbunden ist, dankte dem Bischof für seine "wohldosierten" theologischen und politischen Beiträgen, die stets den Kern der aktuellen Fragen träfen und seine humanistische Lebensauffassung widerspiegelten. Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy lobte Meister für seine "kluge Nachdenklichkeit". Der Bischof verstehe es, "zuzuhören und behutsam Rat zu geben". Für den Landessynodalausschuss hob der Vorsitzende Jörn Surborg hervor, Meister habe in seinen zehn Amtsjahren zentrale Weichen gestellt und sei immer wieder für Überraschendes gut.

Meister studierte Theologie und Judaistik an den Universitäten Hamburg und Jerusalem. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hamburg und Vikar in Lauenburg an der Elbe. 1992 ordinierte ihn die nordelbische Kirche zum Pastor. Nach Stationen in Kiel sowie als Propst in Lübeck ging er 2008 als Generalsuperintendent nach Berlin. Bundesweit bekannt wurde er als Sprecher der Sendung "Wort zum Sonntag" in der ARD. Der Bischof ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

In seine Amtszeit fallen unter anderem die Synodenbeschlüsse über die neue Verfassung der Landeskirche und zur Trauung von Ehepaaren gleichen Geschlechts, die Einführung des Reformationstags (31. Oktober) als gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen, das Engagement der Landeskirche in Syrien und im Libanon, die Gründung der Integrationsinitiative "Niedersachsen packt an" und die Änderung der landeskirchlichen Verfassung im Blick auf das Verhältnis von Christen und Juden.

epd lnb mig dab
epd-Service

Internet
www.landesbischof-hannovers.de
www.landeskirche-hannover.de